Henstedt-Ulzburg. Neue Wohnquartiere, langfristige Vorhaben für Bildung und Sport – und ein Zoff um die Stromtrasse. Dazu: Die Pläne im Amt Kisdorf.
Einen Haushalt für 2023 hat Henstedt-Ulzburg noch nicht – dieser soll Ende Februar verabschiedet werden. In der Planung sind zwei große Neubaugebiete jeweils auf dem Rhen, zudem wichtige Projekte wie eine neue Feuerwache, das neue Alstergymnasium oder auch ein „Dritter Ort“ im CCU. Die Debatte über die Ostküstenleitung wird das Jahr nachhaltig prägen.
Agenda 2023: Projekte und Pläne – Das hat Henstedt-Ulzburg vor
1. Stromtrasse: Das Planfeststellungsverfahren für die Ostküstenleitung, inklusive Erdkabel bei den Pinnauwiesen, läuft. Der Netzbetreiber Tennet hat mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. Eine Eilklage der Gemeinde wurde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, das gesamte Verfahren ist somit noch in der Klärung. Bisher gibt es eine politische Mehrheit, die auch gegen einen Planfeststellungsbeschluss klagen würde: Gefordert ist eine Trasse an der künftigen A20. Bekommt Tennet allerdings in allen Punkten Recht, dürfte der Bau unter Hochdruck starten.
2. Wohnquartier auf Fußballplatz: Die Investorengemeinschaft der Firmen Manke und Demandt plant auf dem bisher vom SVHU sowie der Gemeinschaftsschule Rhen genutzten Areal am Schäferkampsweg ein neues Quartier mit unter anderem mehreren Dutzend geförderten Wohnungen. Nach aktuellem Stand soll wenigstens das nordwestliche Fußballfeld bestehen bleiben – sowohl für Trainingszwecke als auch an 18 Tagen für Spiele unter bestimmten Bedingungen, wie es die Verwaltung empfiehlt.
3. Wagenhuber-Bebauung: Eine endlose Geschichte könnte zum Abschluss kommen. Doppel- und Reihenhäuser sowie Geschosswohnungsbau, fast 200 Wohneinheiten – das sind weiterhin die Pläne eines Investors für die Industriebrache. Eine Zufahrt von der Norderstedter Straße bekäme die Genehmigung des Landes. Das Bauleitverfahren soll 2023 abgeschlossen werden.
4. Neuer Standort für die Feuerwehr: Im Bereich Norderstedter Straße/Kiefernweg wird die Feuerwache „Süd“ entstehen. Vorerst fallen Planungskosten (387.000 Euro) an. Die Gemeindewehr bekommt zudem ein Wechsellader-Fahrzeug mit Abrollbehälter für 830.000 Euro und einen Gerätewagen für 107.400 Euro.
5. Unterbringung von Flüchtlingen: Zusätzlich zu den Unterkünften Lindenstraße und Kirchweg sowie den angemieteten Objekten werden neue Standorte gesucht (Planungskosten: 720.000 Euro). Auch Containerlösungen werden erwogen.
6. Infrastruktur für Pendler: Am Bahnhof Ulzburg-Süd wird eine Bike+Ride-Anlage gebaut. Von den 350.000 Euro werden 95 Prozent gefördert über die Metropolregion und den Verbund Nah.SH.
7. Bildung: Für den Neubau des Alstergymnasiums, der am bisherigen Standort realisiert werden soll, wird eine externe Projektsteuerung eingesetzt, die auch die Schulbauberatung durchführt (Planungskosten: 700.000 Euro). Das gesamte Projekt dürfte eine mittlere zweistellige Millionensumme verschlingen.
8. Modernisierung: An der Olzeborchschule sind in mehreren Bereichen Sanierungsarbeiten nötig. Für das Dach, eine Umrüstung auf LED-Technik sowie die Trinkwasserinstallationen sind 330.000 Euro vorgesehen.
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9. Offener Ganztag: Nach Norderstedter Vorbild sollen die drei Grundschulen in der Gemeinde auf einen Offenen Ganztag umgestellt werden. Hierfür müssen Konzepte erarbeitet werden, ehe bauliche Maßnahmen folgen. Die Einführung ist für Sommer 2025 anvisiert.
10. Für den Ernstfall rüsten: Für 770.000 Euro bekommen das Rathaus, der Baubetriebshof und die beiden Feuerwachen Notstromaggregate.
11. Neuer Treffpunkt: Ein „Dritter Ort“, also ein öffentlicher Begegnungsraum für das Lernen und die Kultur, soll weiterhin im Ortszentrum entstehen. In ihm würden auch VHS und Gemeindebücherei aufgehen. Die Politik favorisiert hierfür allerdings nun Räumlichkeiten im CCU.
12. Zentrum für den Sport: Für ein neues „Haus des Sports“ führt ein Fachbüro die Ermittlung des Bedarfs, des besten Standortes und der Potenziale durch. Die Verwaltung hatte einen Bau nicht auf dem Grundstück des SVHU-Sportlands, sondern an der Beckersbergstraße im Bereich der Hundetrainingsfläche vorgeschlagen.
13. Neue Fußballplätze: Im Sportpark Henstedt soll der verbliebene Natur- in einen Kunstrasen umgewandelt werden (Planung: 97.000 Euro; Bau 2024: ca. 1 Mio. Euro). Für zwei weitere Großspielfelder läuft die Standortsuche.
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Amt Kisdorf
14. Aufgeholt: Nach mehrjährigen Problemen läuft die Finanzplanung wieder, der Rückstand bei den Jahresabschlüssen ist fast aufgeholt – und im Frühjahr werden die Haushalte für 2023 beschlossen. Dann kann auch die Planung für eine neue Sporthalle Fahrt aufnehmen, die der Schulverband in Kisdorf bauen will. Diese würde ungefähr 4,5 Millionen Euro kosten.
15. Kattendorf: Das Dach der Sporthalle wird für 180.000 Euro saniert.
Kisdorf
16. Neue Kita: Der Neubau (3,5 Millionen Euro) mit Mensa, Naturspielgruppe und 30 Arbeitsplätzen soll in diesem Jahr eröffnet werden. Betreiber ist die Diakonie.
17. Wohngebiet I: An der Henstedter Straße sind Mehrfamilienhäuser geplant, möglicherweise mit Gastronomie (Café) und einem Drogeriemarkt.
18. Wohngebiet II: Ein Landwirt hat sein Gehöft aufgegeben. Ein Investor möchte um die 20 Einfamilienhäuser bauen – ein langfristiges Vorhaben.
19. Neue Feuerwache: Bis auf Details sind die Pläne für den Bau einer neuen Wache nahe der Winsener Straße fertig. Hier sollen bis zu 100 Einsatzkräfte und auch 50 Jugendliche Platz haben. Die Investition wird auf rund 5,8 Millionen Euro kalkuliert.
20. Sievershütten: Das Bauleitverfahren für ein neues Wohngebiet (45 Grundstücke) im Bereich der Buschkoppel soll 2023 abgeschlossen werden.
21. Struvenhütten: In der Gemeinde befinden sich zwei ausgewiesene Vorranggebiete für den Bau von Windkraftanlagen. So könnte im nördlichen Bereich ein Bürgerwindpark bis zu sechs Anlagen entstehen, an dem sich die Bevölkerung beteiligen könnte.
22. Stuvenborn: Die Entwicklung des Baugebiets beim Ruhloweg schreitet voran. Die Grundstücke sind mittlerweile alle verkauft.
23. Wakendorf II: Die Grundschule soll renoviert und um ein Gebäude für den Offenen Ganztag erweitert werden. Das würde rund 1,58 Millionen Euro kosten, mehr als die Hälfte wäre förderfähig. Zudem ist eine Erweiterung der Kita um eine Fläche am Sport- und Kulturzentrum in Planung.