Norderstedt. In Norderstedt setzt die SPD bei der Kommunalwahl auf bewährte Kräfte und den Nachwuchs. Und kündigt Entscheidung für die OB-Wahl an.
Ohne eigenes Zutun ist die SPD kürzlich die stärkste Fraktion in der Norderstedter Stadtvertretung geworden – denn zwei Mandatsträger verließen die CDU. Im nächsten Jahr wollen die Sozialdemokraten diese Entwicklung bei der Kommunalwahl festigen.
Dafür setzt die Partei in Norderstedt auf eine Doppelspitze: Die Ortschefin Katrin Fedrowitz und Nicolai Steinhau-Kühl, Fraktionschef und Vorsitzender des wichtigen Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr, führen die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten für die Direktwahlkreise an.
Norderstedt: SPD will stärkste Kraft werden und die Stadtpräsidentin stellen
„Es wird deutlich jünger in den Reihen der SPD“, sagt Fedrowitz. „Insgesamt haben die zwanzig Direktkandidaten einen Altersschnitt von 40 Jahren. Mit einer so guten Mischung und den vielen jungen Kandidierenden sehe ich positiv in die Zukunft der SPD-Fraktion in Norderstedt. Wir haben den nächsten Schritt des Generationswechsels vollzogen. Mehr als die Hälfte der Kandidierenden sind unter vierzig Jahre jung. Das macht mich wirklich optimistisch.“
Wer die größte Fraktion stellt, aus dessen Reihen kommt in der Regel auch die Stadtpräsidentin. Derzeit führt Kathrin Oehme (CDU) dieses Amt, sie hat bereits angekündigt, sich zurückzuziehen. Katrin Fedrowitz würde gerne die Nachfolgerin werden.
„Menschen sollen mehr Einblick in die Kommunalpolitik bekommen“
„Ich möchte in Zukunft als Stadtpräsidentin der Stadtvertretung vorsitzen und die Selbstverwaltung repräsentieren. Dabei lege ich großen Wert darauf, dass die Menschen in unserer Stadt mehr Einblick in die vielfältige Arbeit unserer Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter bekommen. Sie sollen erkennen, was die Kommunalpolitik in unserer Stadt leistet. So will ich mehr Interesse und Wertschätzung für unsere Arbeit wecken.“
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Auch Denise Schloo, Tobias Schloo, Nicole Rackwitz, Christoph Mendel, Mascha Kühl, Lasse Jürs, Levke Steinhau, Patrick Grabowski und Ulrich Gailun kandidieren. Mit dem 20-jährigen Lukas Junghanß kommt ein Nachwuchspolitiker hinzu, der sich bereits im Kinder- und Jugendbeirat engagiert.
„Der Kinder- und Jugendbeirat ist sozusagen wieder einmal der Einstieg für junge Politiker in unsere Fraktion. Bereits Tobias Schloo und Florian Jobst waren in den vergangenen Jahren direkt aus der Jugendvertretung zu uns gewechselt“, so Fedrowitz.
Norderstedt: Im Januar entscheidet SPD über Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl
Und Nicolai Steinhau-Kühl ergänzt: „Für die Vielfalt von Aufgaben in einer Fraktion benötigen wir sowohl Menschen mit Erfahrung als auch neue Mitglieder, die sich der Herausforderung stellen und Verantwortung für unsere Stadt übernehmen.“
Eine wichtige Personalfrage hat die SPD hingegen noch nicht geklärt. Denn weder Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, eine bekennende Sozialdemokratin, noch die Partei haben bisher öffentlich gesagt, ob die Verwaltungschefin im nächsten November erneut antreten wird. Viele gehen davon aus, sowohl in der Stadt als auch im Umland.
Am 25. Januar dürfte es Klarheit geben auf der SPD-Mitgliederversammlung. „Dort werden wir eine kandidierende Person nominieren“, so Fedrowitz. Bisher sind keine Bewerbungen bekannt, wobei hier die Frist erst im August 2023 abläuft.