Norderstedt. Mal wild, mal gefühlvoll: Nach zwei Jahren Pause zeigen Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums ihr vielseitiges Repertoire.
Aufgeregtes Kichern und Lachen, Begrüßen und Diskutieren, erste Flöten-, Geigen- und Trommeltöne aus dem Backstage-Bereich – voll Vorfreude erwarteten Familien von der Großmutter bis zum Baby das erste Weihnachtskonzert des Lessing-Gymnasiums nach zwei Jahren Corona-Stillstand im Kulturwerk Norderstedt. Die Schule kann auf einen starken musikalischen Fachbereich verweisen und vergibt seit 2018 auch jeweils zwei Musikpreise für besondere Leistungen und Dienste am Lessing-Gymnasium an Schülerinnen und Schüler.
Freudig überrascht nahmen Luise Bein, erste Geigerin der Sinfonie-Orchester des Gymnasiums, und Lasse Laue, Schlagzeuger in den Bigbands, die Auszeichnungen von ihren Lehrern Dorian Kannenberg und Dennis Bischoff entgegen. Die 17 Jahre alten Abiturienten stehen aber nicht nur in Sachen Musik an der Spitze, sie sind auch im sozialen Bereich aktiv.
Lessing-Gymnasium Norderstedt: Musikalische Glanzmomente beim Weihnachtskonzert
Lasse Laue arbeitet beispielsweise auch im Technik-Team des Gymnasiums und sorgte für schnellen Bühnenauf- und -abbau. Er hat klare Ziele: „Ich werde Fluglotse.“ Das Schlagzeug aber bleibt sein Begleiter. Luise Bein spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Geige. Ob sie das Instrument zu ihrem Beruf machen will, entscheidet sie später. Nach dem Abi macht sie erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr in Spanien.
„Die Musik, die Sie heute Abend erleben, sind das Ergebnis jahrelanger kontinuierlicher Probenarbeit“, sagte Frank Lehm, kommissarischer Schulleiter, und ergänzte: „Unsere Musiksparte ist erhalten geblieben, weil Schüler und Lehrer mutig und kreativ den Unterricht trotz Lockdowns aufrecht erhalten konnten, beispielsweise mit Geigenunterricht per Telefon.“
Weich und romantisch – die „Bethlehem Skies“
Der erste Bühnenauftritt gehörte den Jüngsten. Der Chor der fünften und sechsten Klassen sang unter der Leitung des Musiklehrers David Hoffmann „Try“ und „Home“, wobei „Home“ mit viel Gefühl gelang. „Wir sind sehr stolz, heute unsere Arbeitsergebnisse präsentieren zu können“, sagte Hoffmann. Er leitet auch den Chor der siebten und achten Klassen, die zu ihrem „Kanon in Swing“ mit einer kleinen Choreografie die Geschichte durcheinander flitzender und Geschenke verteilender Weihnachtswichtel boten. Weich und romantisch sangen sie „Bethlehem Skies“ von David Barnes.
Die Streichergruppe der fünften und sechsten Klassen räumte unter der Leitung von Hans Dohm abrupt und sehr erfrischend auf mit der Weihnachtsgefühligkeit und klopfte, schrubbte und geigte eine wilde Mischung von „We Will Rock You“ von Queen auf ihren Instrumenten. Justus Neuser gab am Cajon den Rhythmus dazu.
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Dringend gesucht: Nachwuchs für die Blasinstrumente
Das Orchester 1 des Gymnasiums legte unter Dohms Leitung eine gediegen gespielte Suite von Georg Friedrich Telemann auf die Bretter, allerdings blieben die Stühle für den Bläsersatz leer. „Ich appelliere an alle Eltern, Großeltern, Freunde und Verwandte, schenken sie Blasinstrumente, wir liefern den Unterricht dazu“, sagte Hans Dohm.
Das Sinfonie-Orchester kam in voller Besetzung auf die Bühne, bot nach „Village Bells“ eine schwungvolle Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowsky und eine gemütliche „Petersburger Schlittenfahrt“ von Richard Eilenberg.
Die Bigbands und ein Gesangsensemble rockten dann unter der Leitung von Dennis Bischoff und David Hoffmann den großen, bis auf den letzten Platz besetzten Saal im Kulturwerk, bevor nach dem gemeinsamen Lied „O du fröhliche“ ein Riesen-Applaus über die Schülerinnen und Schüler hinwegfegte.
Weihnachtskonzert des Lessing-Gymnasiums: Mi+Do 21.+22.12., 19.30, Kulturwerk Norderstedt, Stormarnstraße 55. Eintritt 2,50 Euro, weitere Spenden erbeten.