Kreis Segeberg. Autokraft-Busfahrer legen Arbeit erneut nieder, da Verhandlungstermine verschoben wurden. Wann weitere Ausfälle folgen könnten.
Der Warnstreik geht in die nächste Runde: Wie die Gewerkschaft Verdi Nord mitteilte, werden Busfahrende am Dienstag erneut die Arbeit niederlegen. Der Streik wird weite Teile Schleswig-Holsteins betreffen. Bereits in der vergangenen Woche war es Montag bis Freitag zu Einschränkungen gekommen, so auch bei Bussen der Autokraft im Kreis Segeberg.
Als Grund für den Streik hatte Verdi acht vorgeschlagene Verhandlungstermine genannt, die der Verhandlungspartner Omnibus Verband Nord (OVN) allesamt abgelehnt hätte. Verdi fordert eine Erhöhung von 1,95 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten, weitere 1,95 Euro mehr für Werkstattmitarbeitende sowie die Übernahme des Jahresbeitrages der GUV/FAKULTA – einer Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft. Zum OVN gehören nach eigenen Angaben etwa 90 private Omnibusunternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein mit insgesamt rund 1.800 Bussen.
Streik in Schleswig-Holstein: Autokraft-Busse erneut betroffen
Der geplante Gesprächstermin zwischen dem OVN und Verdi am vergangenen Montag war dann streikbedingt abgesagt und auf Dienstag, den 18. Oktober, verlegt worden.
„Es ist überaus bedauerlich, dass unser Tarifpartner den beidseitig abgestimmten und sogar von Verdi selbst vorgeschlagenen Verhandlungstermin am Dienstag nun vorsätzlich mit Streiks torpediert und damit ein dringend notwendiges Fortkommen im Tarifstreit an diesem Tag für uns unmöglich macht“, sagte der OVN-Vorsitzende und Verhandlungsführer Klaus Schmidt am vergangenen Freitag.
„Denn wir hatten das Zustandekommen der Verhandlungen an diesem Tag gegenüber Verdi ausdrücklich davon abhängig gemacht, dass an diesem Tag keine Streiks durchgeführt werden. Nun werden wir uns leider einmal mehr gedulden müssen, bis sich bei unserem Tarifpartner die Erkenntnis durchsetzt, dass nur am Verhandlungstisch eine Einigung erreicht werden kann und nicht auf der Straße.“
Busfahrerstreik: Weitere Verhandlungstage angeboten
Der Verhandlungsführer von Verdi Nord, Sascha Bähring, sagte gegenüber dem Abendblatt, man sei durchgängig verhandlungsbereit, so auch am Dienstag. Die Gewerkschaft hat nach eigenen Angaben außerdem weitere Verhandlungstage am 24. und 25. Oktober sowie vom 1. bis zum 3. November angeboten.
„Wir haben den Arbeitgebern signalisiert, dass wir uns vorstellen können, sollte am Dienstag bei den Verhandlungen ein verhandelbares Angebot auf den Tisch kommen, die geplanten weiteren Warnstreiks nach dem Ferienende, auch bis Ende Oktober, auszusetzen, um eine schnelle und gute Verhandlungslösung zu finden“, so Bähring.
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Autokraft: Busstreik auch Ende Oktober möglich
Um eine Planbarkeit für die Eltern zu ermöglichen, wies Verdi Nord bereits auf eine Streikplanung vom 24. bis 28. Oktober hin. Sollte es bei den Tarifverhandlungen am Dienstag zu einem Ergebnis kommen, würden die Warnstreiks selbstverständlich beendet werden, hieß es weiter.
Die Autokraft schrieb am frühen Abend auf ihrer Webseite ebenfalls von "starken Beeinträchtigungen", mit denen zu rechnen sei, und veröffentlichte eine Übersicht dazu, welche Fahrten stattfinden werden.