Norderstedt. Gut 1000 Euro kostete es, den Hausanschluss vom Gasnetz zu trennen. Eigentümer verärgert. Das sagt der Energieversorger.
- Mehrkosten für Einbau einer Wärmepumpe überrascht Hausbesitzer in Norderstedt
- Eigentümer sollten gut 1000 Euro an Stadtwerke Norderstedt bezahlen
- Nach Protest: Energieversorger verzichtet auf Zusatzkosten
Ab sofort verzichten die Stadtwerke Norderstedt auf die Zusatzkosten beim Einbau einer Wärmepumpe. Bisher mussten Hausbesitzer, die sich den umweltfreundlichen Wärmeerzeuger einbauen ließen, gut 1000 Euro zahlen, damit die Stadtwerke den Gashausanschluss vom städtischen Gasnetz trennen.
Mehrere Leser hatten auf diese Mehrkosten hingewiesen und sich darüber geärgert. In den Schreiben an die Haushalte hatte der lokale Energieversorger die Kosten mit dem Aufwand begründet. Die Straße müsse an der Grundstücksgrenze von einem Team der Stadtwerke aufgerissen und dann die Hausleitung von der Hauptgasleitung getrennt werden. Zeitlicher Rahmen der Arbeiten: circa drei Tage.
Wärmepumpe – Nach überraschenden Mehrkosten: Stadtwerke lenken ein
Dieses Vorgehen sei in anderen Städten und Gemeinden nicht üblich, hatten die Betroffenen recherchiert. In Hamburg beispielsweise werde unentgeltlich mittels eines „Blindflansch“ die Gasleitung im Gebäude versiegelt. Das sei auch in vielen anderen Kommunen so, Zusatzkosten wie in Norderstedt fielen nicht an. Die Regelung in Norderstedt sei offensichtlich aus der Zeit gefallen.
- Exklusive Einblicke - Hier lagert unser Gas für den Winter
- Energiekosten: „Ich gehe davon aus, dass es Moratorien geben wird“
- Mieterstrom vom Dach – ein Modell, das „sexy“ ist
Zwar sei es nach wie vor nötig, die Gasanschlüsse aus Sicherheitsgründen auf Restgas zu überprüfen und den Hausanschluss vom Netz zu trennen, teilten die Stadtwerke mit.
Stadtwerke Norderstedt: "Einbau einer Wärmepumpe ist eine sinnvolle Maßnahme"
Aber: „Der Einbau einer Wärmepumpe ist eine in jeder Hinsicht sinnvolle Maßnahme und wird mit bis zu 40 Prozent gefördert. Wir haben daher entschieden, die Trennung des Gashausanschlusses grundsätzlich nicht mehr in Rechnung zu stellen und damit ein weiteres Argument zur Entscheidung für eine Wärmepumpe zu liefern“, sagt Nico Schellmann, Werkleiter Netze und Technik.