Bad Bramstedt/Lindowfjord. Nach einer Pause im Lindowfjord setzt der Bramstedter die Expedition fort und durchquert mit der „Dagmar Aaen“ Süd-Grönland.

Vor der Reise durch den Prins Christian Sund an der Südspitze Grönlands haben Arved Fuchs und seine Mannschaft in dem malerischen Lindowfjord eine Pause eingelegt. Bei strahlendem Sonnenschein und sieben Grad Lufttemperatur wagte Crewmitglieder Kristian Isringhaus einen Sprung von Bord des Expeditionsschiffes „Dagmar Aaen“ und schwamm im eisigen Wasser vor der Kulisse schneebedeckter Hügel und einer verlassenen dänischen Wetterstation.

Kopfüber ins eiskalte Wasser im Süden Grönlands

Isringhaus ist mit Wind, Wetter und dem Segeln vertraut. Er ist weltweit auf Traditionsschiffen als Takler und Bootsmann gefahren, zuletzt auf der von New York nach Hamburg überführten „Peking“ und der „Thor Heyerdahl“.

Auch Besatzungsmitglied Franziska Zepf, genannt Franzi, genoss die Sonne und ist auf Fotos auf der Facebook-Seite von Arved Fuchs an der Reling im Bikini zu sehen. Sie kümmert sich gemeinsam mit Elise Fleer, die in Isafjördur auf Island zugestiegen ist, um die Verpflegung und bleibt bis Ende September an Bord. Sie studiert an der Universität Hohenheim „ Earth and Climate Sciences“ mit dem Ziel Master. Franziska Zepf ist auch an den Forschungsarbeiten auf dem Schiff beteiligt und betreut während der Reise ein Messgerät , das die Trübung des Wassers erfasst.

Arved Fuchs Eisfahrt

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    „Dagmar Aaen“ fährt nun in Richtung Süden

    Am Dienstagmorgen hat das Expeditionsteam den Fjord verlassen und Kurs auf den Prins Christian Sund genommen, den sie am Mittwoch bei Tagestemperaturen von acht Grad erreichte. Diese Wasserstraße führt durch die südlich von Grönland vorgelagerten Insel zur Westküste.

    Damit vermeidet der 68 Jahre alte Arved Fuchs den Weg um das berüchtigte Kap Farvel, das wegen heftiger Winder und Seegangs bei Seefahrern gefürchtet wird und den Ruf hat, rauer als das Kap Hoorn zu sein. Die Entscheidung, durch den Sund zu fahren, fiel nach einer Sturmwarnung für die Südwestspitze Grönlands. Arved Fuchs plant, den Sund per Segel und ohne Motorkraft zu durchqueren.

    Arved Fuchs - Sonnenaufgang vor Grönland

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      Neue Podcast-Folge mit Arved Fuchs ist online

      Die Reise führt zum Ort Nuuk und wird etwa zwei Wochen dauern. Dort werden drei Besatzungsmitglieder ausgetauscht. Die Neuankömmlinge werden auf ihrem Flug ab Hamburg Ersatzteile mitbringen. Von Nuuk geht die Reise weiter in Richtung Norden. Ob die „Dagmar Aaen“ auch Labrador ansteuern darf, ist noch offen und hängt von den Corona-Bestimmungen Kanadas ab.

      Zur Expedition ist die achte Folge des Podcasts „Ocean Change 2021“ der Journalistin Bärbel Fening erschienen, der über alle gängigen Podcast-Plattformen zu finden ist. Bärbel Fening unterhält sich mit dem Ozeanographen Johannes Karstensen vom Helmholtz-Institut Geomar in Kiel. Er erklärt, welche Daten während dieser Expedition an Bord der „Dagmar Aaen“ und welche Schlüsse er schon jetzt daraus ziehen kann.

      Bis 2022 wird die „Dagmar Aaen“ noch unterwegs sein

      Das Abendblatt begleitet Arved Fuchs bei seiner Expedition „Ocean Change 2021“ und berichtet über die Reise. Der Bramstedter und seine Mannschaft waren Mitte Juni in Kiel aufgebrochen und stellen die „Dagmar Aaen“ als Forschungsplattform für Wissenschaftler zur Verfügung.

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      „Die Erderwärmung verändert die Rahmenbedingungen für ein komplexes und fragiles System. Die Expeditionen Ocean Change haben das Ziel, derartige Veränderungen und deren Auswirkungen aufzuspüren, zu dokumentieren und für die Bevölkerung nachvollziehbar und erlebbar zu machen“, sagt Fuchs. Die Ocean Change-Expeditionen begannen im Jahr 2018. Auch dabei haben Wissenschaftler die Reise begleitet und Daten gewonnen.

      Die „Dagmar Aaen“ wird in einem kanadischen Hafen überwintern. Im nächsten Jahr wird die Expedition fortgesetzt. Die Rückkehr des Expeditionsschiffes nach Deutschland ist für den Herbst 2022 geplant. Dann wird es an seinen Liegeplatz im Flensburger Museumshafen zurückkehren.