Bad Bramstedt/Húsavík. Messgeräte an Bord der „Dagmar Aaen“ analysieren Wasser und Wetter. Ein Crewmitglied wurde aus der Corona-Quarantäne entlassen.

Arved Fuchs und seine Mannschaft sind am Mittwochmorgen in dem Hafen von Húsavík an der Nordküste Islands angekommen. Bei Lufttemperaturen um 13 Grad und dunstigem Himmel legte das Expeditionsschiff „Dagmar Aaen“ des Bramstedters Arved Fuchs um 8.20 Uhr Ortszeit an. Damit haben die Männer und Frauen der Expedition „Ocean Change 2021“ den bislang nördlichsten Punkt ihrer Reise erreicht.

Crewmitglied der „Dagmar Aaen“ aus Quarantäne entlassen

Der kleine Hafen ist für Fuchs und viele Crewmitglieder ein vertrauter Ort. Dort leben viele Freunde des Teams. Außerdem war Húsavík mehrfach Standort des jährlichen internationalen Klimacamps, das Arved Fuchs mit Sponsoren organisiert.

Das Crewmitglied, das bei der Einreise im isländischen Hafen Seyðisfjörður in Corona-Quarantäne gehen musste, ist negativ getestet worden und macht sich jetzt per Bus auf den Weg zur „Dagmar Aaen“.

Während der Überfahrt nach Húsavík hat die Mannschaft Daten für die Wissenschaftspartner gesammelt. „Das sogenannte OceanPack läuft rund um die Uhr“, berichtet der Norderstedter Matthias Steiner von Bord. Der Sportjournalist arbeitet beim NDR-Radiosender 90,3 und nimmt regelmäßig an Expeditionen von Fuchs teil.

Position der „Dagmar Aaen“ ist im Internet abrufbar

„Über die Messeinheit der Firma subCtech wird in einem permanenten Durchfluss das Seewasser analysiert.“, schreibt Steiner im Online-Logbuch der Expedition. „Temperatur, Salzgehalt und CO2-Sättigung sind nur einige der Parameter, die automatisch gemessen werden. Die gesammelten Daten landen in Echtzeit auf einem Server, der wiederum mit dem Dashboard des Geomar-Helmholtzzentrums verbunden ist.“

Auch auf der Homepage von Arved Fuchs sind die Daten unter dem Button „Aktuelle Position der Dagmar Aaen“ jederzeit aktuell abrufbar. „Man muss kein Wissenschaftler sein, um die grafische Aufbereitung der Daten verstehen zu können“, schreibt Steiner. „So erkennt man zum Beispiel deutlich, wie der Salzgehalt des Wassers auf dem Weg aus der Ostsee in den Nordatlantik ständig gestiegen ist.“

Messungen in einer Tiefe von bis zu 500 Metern

Wie berichtet, hat die Crew auch erste Driftbojen der staatlichen französischen Wetterbehörde Météo-France im Seegebiet zwischen den Färöer-Inseln und Island aktiviert und ausgesetzt. Ein batteriebetriebener Sensor soll drei Jahre lang Daten senden. Wo sich die Driftbojen aktuell befinden, ist ebenfalls auf dem Dashboard zu sehen.

„Um auch Daten aus tieferen Wasserschichten sammeln zu können, haben wir eine Sonde der schleswig-holsteinischen Firma „Sea Sun Technologie“ an Bord. Mehrfach konnten wir das Gerät schon einsetzen“, berichtet Steiner. „Dazu stoppen wir die ,Dagmar Aaen’ auf. An einer dünnen, aber reißfesten Leine wird die Sonde dann abgelassen. In bis zu 500 Metern Tiefe konnten wir bereits Messungen durchführen.“

Arved Fuchs wird am Donnerstag zu einem Interview in „Live nach neun“ der ARD geschaltet. Die Sendung beginnt um 9.05 Uhr. Außerdem hat er dem WDR ein Radiointerview gegeben. Wann es gesendet wird, steht noch nicht fest-

Am 12. Juli wird die „Dagmar Aaen“ im Hafen von Isafjördur an der äußerten Nordwestspitze erwartet.

Den bisherigen Verlauf der Expedition „Ocean Change 2021“ sowie alle weiteren Berichte über die Reise von Arved Fuchs finden Sie hier auf unserer Themenseite.