Norderstedt. Befindet sich unter dem Gelände an der Straße Am Hochsitz ein Massengrab aus der NS-Zeit? Dies Frage soll geklärt werden.

Nun bekommen die Anwohner und die Stadt Norderstedt endlich Gewissheit, ob sich unter dem Spielplatz an der Straße Am Hochsitz ein Massengrab aus der NS-Zeit befindet. Wie die Stadt Norderstedt mitteilt, wird das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein am Donners-tag, gegen 10 Uhr, mit Probebohrungen auf der Fläche beginnen.

Die Archäologen gehen dem Hinweis einer älteren Norderstedterin nach, die Ende Mai Mitarbeitern des städtischen Bauhofs berichtet hatte, dass sich unter dem Spielplatz ein Massengrab befinde. Bei den Leichen soll es sich nach ihren Angaben um Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten in der sogenannten Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn handeln. Laut Bernd-Olaf Struppek, dem Sprecher der Stadtverwaltung, können die Archäologen sehr schnell und noch am Ort der Untersuchung feststellen, was unter dem Sand steckt. Verantwortlich für die Untersuchung ist der Leiter des Landesamtes, Ulf Ickerordt.

Das Medieninteresse an dem Fall ist groß, er hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Entsprechend richtet sich die Stadt Norderstedt darauf ein. Der Platz bleibt während der Bohrungen gesperrt, damit die Archäologen in Ruhe arbeiten können. „Landesamt und die Stadt werden nach Abschluss der Bodenuntersuchung noch vor Ort eine Stellungnahme abgeben“, sagt Sprecher Struppek.