Langenhorn. Nach einem Kiefergelenksbruch konnten Ärzte der Asklepios-Klinik Nord in Langenhorn dem elf Jahre alten Mädchen helfen.

Nach einem schlecht verheilten Kiefergelenksbruch brauchte die elfjährige Esperanca aus Angola dringend Hilfe. Sie konnte ihren Mund kaum noch öffnen, das Essen und Sprechen fielen ihr sehr schwer. Bei einem Eingriff in der Asklepios-Klinik Nord-Heidberg schenkten Spezialisten der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) um Chefarzt Prof. Dr. Dr. Thomas Kreusch dem Mädchen wieder mehr Lebensqualität und auch ihr Lächeln zurück.

Die elf Jahre alte Esperanca konnte ihren Mund nach einem Kiefergelenksbruch nur noch wenige Millimeter weit öffnen. Sie ernährte sich nur noch flüssig oder von Brei. Die Mediziner sind sich einig, dass das Mädchen ohne Behandlung nicht ausreichend Kalorien hätte zu sich nehmen können. So wäre sie zum Beispiel anfälliger für Erkrankungen, hätte vermutlich kaum körperliche Anstrengungen bewältigen können und später wohl auch nur schwer einen Lebenspartner finden können.

Vor sechs Jahren war das Mädchen vom Baum gestürzt

Ihre schlimme Verletzung zog sich Esperanca bereits vor sechs Jahren zu, als sie von einem Baum stürzte. Nachdem die Ärzte der Asklepios-Klinik Nord das Mädchen bereits im Jahr 2014 ein erstes Mal operierten, versteifte sich aufgrund einer fehlenden Therapie in ihrem afrikanischen Heimatland das Gelenk wieder, sodass nun ein erneuter Eingriff erforderlich wurde. „Die Operation verlief sehr gut. Eine umfassende Nachsorge ist aber auch jetzt entscheidend für die erfolgreiche Behandlung. Esperancas Kiefer muss regel- mäßig aufgedehnt werden, damit das Narbengewebe nicht zu fest wird. Sie kann ihren Mund jetzt aber schon über 20 Millimeter weit öffnen“, erläutert Professor Thomas Kreusch.

Um eine entsprechende Nachsorge dieses Mal längerfristig zu gewährleisten, wird das Mädchen noch bis zum Herbst in Deutschland bleiben und in der Zeit regelmäßig von den Experten in der Asklepios-Klinik Nord untersucht werden.

Esperanca wurde über die Hilfsorganisation Friedensdorf International an die Spezialisten in der Asklepios-Klinik Nord vermittelt. Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten zu helfen, hat in Heidberg Tradition: Jedes Jahr versorgt das Krankenhaus ein bis zwei Mädchen oder Jungen, die über die Hilfsorganisation nach Deutschland kommen. Die Kosten für die Behandlungen trägt die Klinik. „Es ist immer etwas Besonderes, diese Kinder zu versorgen. Sie haben meist große Schmerzen, kommen ohne Eltern nach Deutschland, um hier behandelt zu werden, und kennen weder unsere Sprache, noch unsere Kultur. Für die Mädchen und Jungen ist das ein großes Abenteuer und für uns eine große Verantwortung, die wir gern übernehmen. Es ist einfach ein gutes Gefühl, ihnen eine neue Chance zu geben“, betont Kreusch. „Wir wünschen Esperanca alles Gute.“

Friedensdorf International ist eine Hilfseinrichtung in Oberhausen und Dinslaken. Der Verein wurde am 6. Juli 1967 von Oberhausener Bürgern anlässlich des Sechs-Tage-Kriegs gegründet und nahm als Bürgerinitiative Aktion Friedensdorf seine Arbeit auf.

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