Norderstedt. Maßnahmenplan für 2018 vorgestellt. Straßensanierungen, Ausbau und Verlegung von Leitungen sollen besser koordiniert werden.
Die Norderstedter haben das Verkehrschaos rund um das Herold-Center im letzten Jahr noch gut in Erinnerung. Die Kreuzung der Berliner Allee mit der Ochsenzoller Straße wurde zum Kreisverkehr ausgebaut, der Schleichweg Krummer Weg wurde gesperrt und die neunmalklugen Autofahrer fluteten danach den engen Hempberg. Gleichzeitig schaufelte die Baustelle auf der Langenhorner Chaussee am Ochsenzoll-Kreisverkehr weiteren Ausweichverkehr in das Viertel.
Wenn Baustellen für den Ausnahmezustand auf den Straßen sorgen, kann das an der schlechten Baustellen-Koordination liegen. Aber nicht nur. In den Staus der bequemen Autofahrer ist hinter den Windschutzscheiben sicherlich oft der Stoßseufzer zu hören: „Mann! Hätte ich gewusst, dass hier gebuddelt wird, wäre ich nie hier reingefahren!“ Fahrrad, Bahn oder Schusters Rappen wäre die Alternative gewesen. Die gute Nachricht für 2018 ist: Dieses Jahr soll alles besser werden. Baudezernent Thomas Bosse hat im Rathaus den Maßnahmenplan mit allen Baustellen des Jahres in der Stadt vorgestellt. „Er dient dazu, die einzelnen Gewerke besser zu koordinieren und die Bürger im Voraus zu informieren“, sagt Bosse.
Wirklich jede Baustelle ist verzeichnet, vom umfassenden Ausbau eines Wohnstraße, über die Sanierung eines Spielplatzes bis zur Verlegung von Fernwärme-, Gas- oder Stromleitungen. Mit diesem Plan kann niemand in der Stadt mehr sagen, er habe nichts von der Baustelle gewusst – weder in der Fachbereichen im Rathaus, noch in den Häusern und Wohnungen der Anwohner.
Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht verborgen bleiben, dass die einzelnen Maßnahmen der Karte noch nicht mit einem Datum versehen sind. Genau auf dieses dünne Eis will sich das Baudezernat auch nicht begeben. Straßenbaustellen sind von vielen Faktoren abhängig – Wetter ist dabei eine ganz wichtige, außerdem die Frage, wann, welche Verkehrsströme wie belastet werden. Ein Jahr im Voraus lassen sich da nicht alle Termine bis auf den Tag genau festklopfen. Doch auf das Quartal bezogen geht das. „Wir werden vor jedem Quartal über die Medien kommunizieren, welche Baustellen in den kommenden Wochen anstehen und welche Einschränkungen zu erwarten sind“, sagt Thomas Bosse. Die direkt betroffenen Bürger bekommen eine Information über die Baustelle in den Briefkasten. Und wenn dann noch die vorausschauenden und klugen Autofahrer das Auto einfach mal stehen lassen, wenn die Straße am Zielort unpassierbar ist, dann kann das ja nur schiefgehen.
Eine Übersichtskarte mit allen geplanten Baustellen in Norderstedt finden Sie in der aktuellen Abendblatt-Regionalausgabe Norderstedt.