Tangstedt. Das fordert die Tangstedter Gemeindevertretung anlässlich des Umbaus des Nahversorgungszentrums an der Eichholzkoppel.
Der Appell war eindeutig: Die Tangstedter Gemeindevertretung hat die Eigentümergesellschaft des Nahversorgungszentrum Eichholzkoppel erneut aufgefordert, bei den Planungen für die Erweiterung des Edeka-Marktes auch das Kleingewerbe zu berücksichtigen. Wie berichtet, haben der Frisör und der Post-Lotto-Laden Kündigungen zu Ende 2019 erhalten, weil die Flächen für Edeka benötigt werden. Dazu soll eine kleine Budnikowsky-Filiale in den bisher von Aldi genutzten Gebäudeteil kommen – Aldi selbst will auf der gegenüberliegenden Straßenseite schon bis Jahresende einen neuen Markt bauen.
Während der Sitzung äußerte sich Jörg Utermark, Vertreter der Eigentümergesellschaft: „Wir können nicht ändern, dass Aldi auszieht. Es gibt Leerstand und das gemeinsame Ziel, die Fläche mit Leben zu erfüllen.“ Er verwies auf die Bedürfnisse von Edeka: „Der Markt hat knapp über 1000 Quadratmeter. Edeka hatte schon 2011 gesagt, dass sie mindestens 1500 Quadratmeter brauchen. An 1500 ist nicht zu rütteln, das Objekt ist ausgefüllt.“ Auch die Landesplanung müsse berücksichtigt werden – in Kiel wird festgelegt, in welchem Maße in Tangstedt Gewerbe angesiedelt werden darf. Jürgen Lamp (CDU) entgegnete dem: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Landesplanung nur größere Geschäfte will.“ Bürgermeister Norman Hübener (SPD) solle mit der Behörde reden. Utermark sagte, dass es zumindest Gespräche mit Edeka gebe, ob Frisör und Post irgendwie in den dann erweiterten Markt integriert werden könnten – bei Aldi gebe es keine Bereitschaft.
„Wir wissen nicht, wie eine Lösung aussehen könnte, dafür gibt es aber Fachleute“, so Lamp nach der Sitzung. Eine mögliche Variante: Dort, wo sich aktuell noch eine Laderampe für Aldi befindet, könnte das Gebäude erweitert werden. „Es ist sehr wichtig, dass die Post erhalten bleibt, der Frisör und auch die Reinigung sind etabliert und von der Bevölkerung angenommen.“ Seitens einiger Bürger wurde bereits die Warnung geäußert, dass Edeka Kunden verlieren könnte in der Gemeinde, wenn es kein Entgegenkommen gibt. Lothar Metz (Bürgergemeinschaft) übergab in diesem Sinne 1370 Unterschriften an Jörg Utermark. „Er hat die Stimmung und den Wunsch mitbekommen“, so Metz. „Das Nahversorgungszentrum wäre ohne die Geschäfte weniger attraktiv.“ Und was alle Fraktionen betonten: Die Planungshoheit liegt bei der Gemeinde, noch fehlen die letzten politischen Beschlüsse für die Erweiterung.