Norderstedt. Am Harkshörner Weg in Norderstedt soll ein weiteres Baugebiet entstehen. Die Bürger können den Rahmenplan mit entwerfen.

Ein karger Acker am nördlichen Ortsrand, dazu im Eigentum der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, ist städteplanerisch so etwas wie ein Sechser im Lotto. Nördlich und südlich des Harkshörner Wegs, östlich der Ulzburger Straße, in direkter Nachbarschaft zur Feuerwehr Friedrichsgabe und einer Grundschule soll mittelfristig ein weiteres großes Wohngebiet entstehen.

Zehn Hektar stehen zur Verfügung. Viel Potenzial also. „Das Gebiet bietet von seiner Größe die Möglichkeit, dass dort theoretisch zwischen 500 und 700 neue Wohneinheiten entstehen könnten“, sagt Bernd-Olaf Struppek, Sprecher der Verwaltung.

Und deswegen wird der Planungsprozess nun gestartet. Von einer „zügigen Entwicklung“ ist die Rede. Und von einer Berücksichtigung der Bürger bereits jetzt. Demnach soll die erste Phase eine Öffentlichkeitsbeteiligung sein, bei der die Bürger ihre Wünsche und Anregungen einbringen dürfen. „So können die Entwicklungsziele für das Gebiet gemeinsam mit allen Interessierten formuliert werden, um eine von möglichst vielen getragene Struktur für das neue Quartier zu entwickeln“, heißt es in einer Vorlage für die Politik.

Dieser Modus hat sich aus Sicht der Stadt zuletzt in Glashütte bei der Suche nach dem besten Konzept für das Gebiet „Sieben Eichen“ bewährt. Dort gab es zwei öffentliche Veranstaltungen, es wurden mehrere Szenarien vorgestellt, ehe sich 60 Personen in Kleingruppen hiermit konstruktiv auseinandersetzten. Die Ergebnisse wurden dann dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr vorgestellt. Sobald der Rahmenplanentwurf vorliegt, wird es ein weiteres öffentliches Forum geben.

Genau so soll es auch am Harkshörner Weg ablaufen. Die Auftaktveranstaltung wird möglichst noch vor den Sommerferien gestartet, dann Szenarien entwickelt, anschließend befasst sich eine Planungswerkstatt vielleicht schon Ende 2018 mit den Konzepten. Ein Rahmenplan könnte 2019 beschlossen werden, woraufhin 2020 das eigentliche Bebauungsplanverfahren starten würde.

30 Prozent der Fläche für Naherholung

Dennoch stehen einige Eckpunkte schon fest. Das Quartier soll unterschiedlichste Wohn- und Bauformen beinhalten – private Bauherren, Seniorenwohnen, junge Familien, alternative Baustoffe. 30 Prozent des Areals sind als Grünfläche vorgesehen, die bestehenden Knicks sind Teil hiervon. Der Festplatz würde von seinem angestammten Ort bei der Feuerwehr in das neue Gebiet verlagert. Und in Sachen Mobilität soll es „zukunftsweisende Angebote“ geben – vielleicht autonome Busse, Infrastruktur für E-Autos, Lastenräder. Je nach Bedarf und Funktionalität, schränkt das Bauamt aber ein.

Die Pläne werden am Donnerstag, 15. März, ab 18.15 Uhr im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr präsentiert, eine Zustimmung seitens der Politiker dürfte sicher sein. Schon für Dienstag (13. März, 19 Uhr) lädt die Stadt zu einer Informationsveranstaltung in den Steertpoggsaal (Pestalozzistraße 5) eine. Dort gibt es zwei Themen: die Verlagerung der besagten Festplatzwiese in den Bereich des neuen Wohngebiets und die Schaffung von Baurecht für Wohnungsbau auf der dann verfügbaren Fläche.

Ursprünglich sollte hier unbedingt eine Flüchtlingsunterkunft entstehen, aufgrund der zuletzt rückläufigen Zahlen ist das aber nach heutigem Stand nicht mehr unbedingt erforderlich. So könnten theoretisch auch weitere Wohnungen oder etwa eine Kindertagesstätte dort gebaut werden.