Kiel/Henstedt-Ulzburg. Die CDU-Landtagsabgeordneten Katja Rathje-Hoffmann und Ole-Christopher Plambeck warnen vor Kürzungen und schlechterer Versorgung.

Die unsichere Zukunft der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg beschäftigt zunehmend auch die schleswig-holsteinische Landespolitik. Nachdem am Mittwoch im Abendblatt zahlreiche Chefärzte des Krankenhauses an die Führung des insolventen Gesamtkonzerns appellierten, die Struktur des Standortes nicht zu verändern, haben sich nun auch die CDU-Landtagsabgeordneten Katja Rathje-Hoffmann und Ole-Christopher Plambeck geäußert.

„Öffentlich zur Disposition stehen die Gynäkologie und die Geburtshilfe – und dies bei über 800 Geburten jährlich. Für Frauen und viele Familien im Umland wäre das ein massiver Verlust, der nicht hinzunehmen ist“, so Rathje-Hoffmann, die auch sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion ist. Plambeck stammt aus Henstedt-Ulzburg, die Klinik befindet sich in seinem Wahlkreis, ist größter Arbeitgeber im Ort. „Henstedt-Ulzburg und die Umlandregionen nördlich von Hamburg brauchen diesen Standort. Er sichert eine wohnortnahe und schnelle Versorgung. Eine Schließung würde aus meiner Sicht eine deutliche Änderung der Versorgungssituation hinterlassen.“

Neues Gesetz soll Kontrolle der Kliniken verbessern

Dass das Krankenhaus verschwindet, ist nach jetzigem Stand zwar nicht zu erwarten. Bekannt ist aber, dass versucht wird, alle Einrichtungen des Paracelsus-Konzerns an einen neuen Eigentümer zu verkaufen. Reinhard Wichels, Generalbevollmächtigter und verantwortlich für die Sanierung, sprach in Bezug auf Henstedt-Ulzburg von hohen Defiziten und bereitete die Mitarbeiter auf Kürzungen vor. Am Mittwoch, 14. Februar, sollen Details über die Zukunft der Klinik bekannt gegeben werden.

„Ein wiederkehrendes Problem ist und bleibt ein fehlendes Landeskrankenhausgesetz“, sagt Katja Rathje-Hoffmann. „Das Land hat keine Möglichkeit einer Rechts- oder Fachaufsicht. Gibt es eine Berichtspflicht, werden wir frühzeitig informiert und nicht so kalt erwischt.“ Sie verweist zudem darauf, dass sich das Land 2011 mit 17 Millionen Euro am Umbau der Klinik beteiligt hatte. Vergleichbare Krankenhausgesetze gibt es in den meisten Bundesländern, in Schleswig-Holstein soll dies im Verlaufe dieser Legislaturperiode erarbeitet werden.