Norderstedt. Die Gruppe um ihren Hamburger Sänger Daniel Welbat gastiert am Freitag, 9. Februar, im Norderstedter Kulturwerk.

Blues-Legende Tom Waits lässt grüßen: Rauh und ungeschliffen dröhnt die Stimme von Daniel Welbat – als käme sie von ganz unten aus einer Gruft. Der Blues-Rock-Musiker, Filmkomponist und Synchronsprecher aus Hamburg liebt ganz besonders die archaischen Klänge und kreiert damit einen ganz eigenen Blues-Sound. Mit seiner Band Wellbad gastiert der Spross einer bekannten Schauspieler-Dynastie am morgigen Freitag in der Reihe Blueswerk im Norderstedter Kulturwerk am See.

Es gibt noch eine andere deutsche Bluesband, die schon seit 50 Jahren einen ähnlichen Sound auf die Bühne bringt: Das dritte Ohr aus Hildesheim mag für Wellbad Geburtshelfer gewesen sein – die „Death-Metal“-Stimmen von Daniel Welbat und Udo Wolff gleichen sich verblüffend –, aber letztlich hat der Hamburger die engen Bluesgrenzen gesprengt und erheblich ausgeweitet. Vom Staub der Musikgeschichte befreit, klingt Wellbads Blues sehr frisch, sehr rockig, sehr funkig und bisweilen auch sehr poppig. In jedem Falle bietet sich den Zuhörern ein interessantes Klangerlebnis, das vorurteilsfrei genossen werden sollte.

Die professionellen Musikhörer fanden die musikalische Mischung auf dem im vergangenen Jahr erschienen Album „The Rotten“ so mutig, dass sie es mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik auszeichneten. Der Grund: „Wellbad bringt frischen Wind in die deutsche Bluesszene.“ Bei der deutschen Blues-Challenge wurde die Gruppe als beste Liveband 2015 ausgezeichnet.

Auch wer kein Bluesfan ist, spürt den lässigen Charme und den „frischen Wind“, der dieses ungewöhnliche Album durchzieht. Wie das klingt, erleben die Besucher morgen live.

Blueskonzert mit Wellbad, Freitag, 9.2., 20 Uhr, Kulturwerk, Stormarnstraße 55, Tickets für 19,45 Euro im Ticket-Corner oder unter Telefon 040/30 98 72 34.