Kreis Segeberg. Nur noch 13 Grundschulen im Kreis Segeberg bieten Schwimmunterricht an. Eine gute Möglichkeit für ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk.
„Schleswig-Holstein meerumschlungen“ heißt es im Schleswig-Holstein-Lied, getextet von Matthäus Friedrich Chemnitz und 1844 erstmals gesungen. Die Tatsache, dass man hierzulande überall ziemlich leicht ins Wasser fallen kann, ist demnach keineswegs neu. Warum können dann immer weniger Kinder schwimmen?
Von 40 befragten Grundschulen im Kreis Segeberg bieten nur noch 13 Schwimmunterricht an. Selbst, wenn es in der jeweiligen Gemeinde ein Schwimmbad gibt, ist der Aufwand für die Schulen meist zu groß. Müssen die Kinder beispielsweise ein paar Hundert Meter zum Schwimmbad laufen, sind vorschriftsmäßig zwei Lehrkräfte als Eskorte aufzubieten – das wird organisatorisch schnell zu eng. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere: Wir hatten Schwimmunterricht und sind in Eigenregie per Bus zum Hallenbad gefahren. Schwimmen hatte ich aber schon vorher gelernt, wie fast alle meine Mitschüler, beim Spielen im Fluss. Ertrunken ist dabei, soweit ich mich entsinne, keiner – weil niemand so blöd war, alleine ins Wasser zu steigen und weil die soziale Kontrolle durch Geschwister, ältere Spielkameraden, erwachsene Mitschwimmer präventiv funktionierte. Heute dagegen zählt Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern. Sie werden im SUV zur Schule gefahren, per Doppeleskorte über sichere Bürgersteige geleitet, aber ersaufen in jeder größeren Pfütze, weil sie nicht schwimmen können.
Liebe Erwachsene, bevor Ihr in Weihnachtsshopping-Endzeitpanik kollabiert – wie wäre es mit einem ebenso preiswerten wie lebenspraktischen Geschenk für das bis dato noch nichtschwimmende Kind in Ihrer Familie/ Freundesschar/ Nachbarschaft? Schenken Sie einen Gutschein für den Sommer über von Ihnen begleitetes Schwimmtraining. Das geht bei uns überall.
Wasser haben wir in Schleswig-Holstein nun wirklich genug.