Kreis Segeberg. Polizeikontrolle: Das Auto voll mit teuren Geschenken und keine Erklärung wo die Dinge hinsollen? Das kann übel ausgehen, oder?
Die Polizei geht gegen Einbrecherbanden in die Offensive und hat deshalb für den Revierbereich Kaltenkirchen verschärfte Verkehrskontrollen angekündigt. Kofferräume und Ladeflächen sollen auf Diebesgut und Einbruchswerkzeug überprüft werden. Ernsthaft. Vier Wochen vor Weihnachten.
Szenario 1: Die Polizei stoppt den Kombi von Langfinger-Ede. Auf der Ladefläche türmen sich Unterhaltungselektronik, Schmuck und einige Werkzeuge. Bis auf letzteres ist alles frisch geklaut, doch Ede erklärt seine Fracht souverän: Weihnachtsgeschenke. Für die computersüchtigen Neffen. Alles Werkzeug ist für seinen Schwager, einen bekennenden Heimwerker. Also, fast alles. Das Brecheisen nämlich, haha, ist ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl für die Schwiegermutter. Angesichts dieser schlüssigen Beweislage winkt die Polizei Ede durch und wendet sich dem nächsten Kandidaten zu.
Szenario 2: Inspiziert wird die Familienkutsche des Durchschnittsbürgers Heinz Mustermann, bis unters Dach beladen mit Weihnachtsgeschenken aller Art für die weitverzweigte Sippe. Obwohl niemals eines Verbrechens fähig, tropft Heinz sofort der Angstschweiß von der Stirn, wenn das Auge des Gesetzes auf ihm ruht. Er verhaspelt sich in dummen Bemerkungen und kann nicht mal erklären, für wen diese angeblichen Weihnachtsgeschenke eigentlich sind – wie stets, war er auch jetzt bloß der Erfüllungsgehilfe seiner Gattin, die ihn mit einem Einkaufszettel losgeschickt hat. Sofort herrscht Alarm: Erklärungsnotstand beim Fahrer, im Hintergrund eine Komplizin, die mit Bestellzetteln arbeitet – das kann sich nur um eine professionell operierende Bande handeln! Heinz schmort vermutlich, wie seine mittlerweile vom MEK verhaftete Gattin, noch am Heiligabend in U-Haft.
Das hat man davon, wenn man so rechtzeitig alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat, liebe Streber.