Norderstedt . Der Bibliotheken-Designer Aat Vos spricht im Bildungswerkeausschuss über seine Visionen für das geplante Bildungshaus in Garstedt.

Das Bildungshaus Garstedt wird das nächste große Ding in Norderstedt. Ein „Leuchttrumprojekt“ nannte Ex-Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote das Haus. Für die außergewöhnliche neue Heimat von Volkshochschule, Stadtarchiv und Stadtbücherei, die neben dem Herold-Center an der Europaallee entstehen soll, läuft gerade der Architekturwettbewerb. 9,8 Millionen Euro investiert die Stadt in den „Lernort der Zukunft“.

Damit das Bildungshaus diesen Namen verdient hat, braucht es nicht nur eine attraktive Außenhülle – auf sein Innenkonzept wird es vor allen Dingen ankommen. „Es soll innovativ und zukunftsweisend sein“, sagt Ingo Tschepe, Leiter der Norderstedter Stadtbücherei. Am Donnerstag nutzt Tschepe die Sitzung des Bildungswerkeausschusses, um Bewegung in die Diskussion um die Frage zu bringen, wie genau das Bildungshaus funktionieren soll. Mit dem niederländischen Architekten und Creative Designer Aat Vos hat Tschepe quasi einen Star in der zeitgenössischen Bibliotheken-Szene als Referent gewinnen können. „In den Niederlanden zählt Vos zu den ganz Großen. Und darüber hinaus ist Vos durch seine Projekte der Köln-Kalk Bücherei oder dem Furuset House in Oslo bekannt geworden.“ Tschepe möchte im Zusammenspiel zwischen Vos, der Kommunalpolitik und dem Norderstedter Bürger am Innenraumkonzept für das Bildungshaus arbeiten. „Ich erhoffe mir von seinem Vortrag, dass er für Impulse bei der Kommunalpolitik und den Bürger sorgt, um wirklich etwas außergewöhnliches in Garstedt hinzubekommen.“

Aat Vos stellt sich mit seinen Konzepten der Frage, wie kommunale Einrichtungen im rasanten gesellschaftlichen und technologischen Wandel relevant bleiben können. Er setzt seine Idee vom „Dritten Ort für alle“ gegen die Entwicklung. Bibliotheken müssen dabei ein völlig neues Rollenverständnis als Akteur im öffentlichen Raum bekommen. Vos skizziert in seinem Vortrag im Ausschuss die fünf wichtigsten sozialen Entwicklungen der Zukunft und was diese für das Neudenken kommunaler Einrichtungen bedeuten. „Es geht mehr um den Kontext und nicht nur um den Inhalt, wenn es zur Entwicklung eines relevanten dritten Ortes für alle kommt“, sagt Vos.

Bildungswerkeausschuss, Donnerstag, 7.12, 18.15 Uhr, Sitzungsraum 1, Rathaus, (je nach Andrang im Plenarsaal)