Norderstedt. Das Pilotprojekt der offenen Medienausleihe von 8 bis 18 Uhr ist erfolgreich und wird deshalb Regel. Mitarbeiter weiter vor Ort.

Zur Haupt-Besuchszeit wird es weiter Fach-Personal geben. Das stellt Büchereileiter Ingo Tschepe heraus. Doch damit die Kundinnen und Kunden die Bücherei auch frühmorgens, während der Mittagspause und nach Feierabend nutzen können, öffnet die Bücherei auch dann – ohne Personal.

„Die Probezeit für die Bücherei ohne Personal, die wir im Dezember starteten, ist gut gelaufen, und jetztrichten wir die offene Bücherei regulär ein“, sagt Tschepe. Damit ist die Garstedter Bücherei die zweite offene Bücherei in ganz Deutschland, zu der sich die Nutzer ihre Bücherei morgens, mittags von 13 bis 14 Uhr und abends selbst aufschließen können. Die Kunden, die sich für die offene Bücherei registrieren lassen, scannen ihre Büchereikarte an einem Lesegerät ein und die Tür öffnet sich. In der videoüberwachten Bücherei kann der Nutzer, die über 18 Jahre alt sein müssen, Medien ausleihen, verlängern oder zurückgeben, im Internet recherchieren, in Büchern und Zeitschriften stöbern. Eine Broschüre informiert über Regeln und Verhalten. Überwacht wird die Bücherei während der personallosen Zeit mit Videoaufnahme. Die Daten werden sieben Tage gespeichert.

Eine Balance zwischen Vertrauen und Kontrolle

Das Modell der offenen Bücherei ist eine Balance zwischen Vertrauen und Kontrolle. Wenn das Projekt in Glashütte weiterhin funktioniert und angenommen wird, soll es auch in der Stadtbücherei Friedrichsgabe umgesetzt werden und ist als Pilotversuch für das neue, größere Bildungshaus in Garstedt geplant.

Der Personalrat der Bildungswerke, der städtische und der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte wurden bei der Planung und Umsetzung des Projektes einbezogen. Mit der offenen Bücherei ist Norderstedt Vorreiter in Schleswig-Holstein. Vor allem Büchereien in kleineren Orten würden das Modell gern übernehmen.