Norderstedt. Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße schließt den Ring. Die Norderstedter Bürger können zu Plänen Stellung nehmen .
„Wir wollen die Anlieger der nördlichen Ulzburger und der Quickborner Straße vom Verkehr entlasten“, sagt Christine Sasse vom Amt für Stadtentwicklung und Verkehr. Schaffen soll das der Straßenring um Norderstedt – da fehlt noch das letzte Teilstück, die Verbindung von der schon verlängerten Oadby-and-Wigston-Straße zur Kohtla-Järve-Straße, dem Zubringer zur Autobahn 7. Die Pläne sind fertig, nun haben die Bürger das Wort. Noch bis Ende des Jahres können sie sich im Norderstedter Rathaus und im Internet (www.norderstedt.de/bebauungsplan) ansehen, wie die Trasse verlaufen soll, Anregungen und Kritik äußern. Damit überspringt das vorerst letzte große Straßenbauprojekt in Norderstedt die nächste Hürde.
Der Bebauungsplan 311 bezieht sich nicht nur auf den Straßenbau, sondern auch insgesamt auf die Neugestaltung der Flächen an der Lawaetzstraße in Friedrichsgabe. Die Kleingärtner haben ihr angestammtes Gelände verlassen und ihre neuen Parzellen etwas weiter nördlich bezogen. Weiter sieht der Plan vor, dass die Sportflächen des SV Friedrichsgabe auf der westlichen Seite der Lawaetzstraße zusammengeführt werden. Das Waldstadion bleibt, direkt daneben bekommt der Sportverein einen ligafähigen Kunstrasen- und einen weiteren Sportplatz.
Wo jetzt noch der Grandplatz liegt und sich die Tennisplätze des TC Friedrichsgabe anschließen, will die Stadt Parkplätze für Sportler und Besucher sowie eine Park-and-Ride-Anlage nahe der AKN-Station Quickborner Straße bauen. „Damit wollen wir das Umsteigen vom Auto auf Bus und Bahn attraktiver machen und den Pkw-Verkehr in Norderstedt-Mitte und Garstedt verringern“, sagt die Stadtplanerin.
Die Maßnahmen sind unproblematisch, da der Tennisverein die Außenplätze aufgibt. Teil der Planung ist zudem die Integration der neuen Notunterkünfte für Flüchtlinge. Weiter geplant ist ein Mischgebiet für Arbeiten und Wohnen, das sich an die bebauten Flächen im Frederikspark anschließt. Die Gesamtkosten für das Maßnahmenpaket beziffert die Verwaltung auf rund sechs Millionen Euro, auf den Bau der Straße entfallen 1,4 Millionen Euro.
Kern der Planung ist die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden. Um den kilometerlangen Straßenring um Norderstedt zu schließen, muss die Stadt nur ein vergleichsweise winziges Teilstück bauen. Das wird rund 600 Meter lang und dockt, von Süden aus gesehen, kurz hinter der Kurve an die Oadby-and-Wigston-Straße an. Die Straßen sollen über einen dreiarmigen Kreisel miteinander verbunden werden. Weiter verläuft die Trasse nach Norden eng am Vereinsheim des SV Friedrichsgabe vorbei und stößt wenige Meter weiter auf die Lawaetzstraße.
Hier soll eine Ampel den Verkehr regeln, denn Mitarbeiter und Lkw steuern über die Lawaetzstraße das Werksgelände von Jungheinrich an, die Straße ist relativ stark befahren. „Wir werden das neue Teilstück mit mehreren Überwegen ausstatten, damit Fußgänger sicher über die Straße kommen“, sagt Christine Sasse. Zudem wird der Bereich ans städtische Busnetz angebunden. Weiter verläuft die Nordtangente über die Straße Am Umspannwerk zum Autobahnzubringer, der Kohtla-Järve-Straße.
Damit können Pkw und vor allem Lkw über Oadby-and-Wigston-Straße/Friedrichsgaber Weg und Niendorfer Straße im Westen, Ohechaussee und Segeberger Chaussee im Süden, Schleswig-Holstein-Straße im Osten und Kohtla-Järve-Straße im Norden Norderstedt komplett umfahren. Während die Wohngebiete an der nördlichen Ulzburger und an der Quickborner Straße entlastet werden sollen, fürchten die Anwohner in Garstedt, dass der ohnehin schon starke Verkehr weiter zunehmen wird.
Wann der erste Spatenstich erfolgt, hängt vom Planverfahren ab. Die zuständige Planerin geht davon aus, dass die Arbeiten Ende 2018/Anfang 2019 beginnen könnten.
Nordverlängerung Oadby-and-Wigston-Straße, Pläne liegen im 2. Stock des Rathauses bis Ende des Jahres aus. Die Bürger können bis dahin Stellung nehmen. Die Pläne stehen auch unter www.norderstedt.de/bebauungsplan im Internet. Eine Grafik der Umgehungsstraße finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Hamburger Abendblattes