Norderstedt. Politik stimmt heute über Entwurf der Haushaltssatzung für die Jahre 2018 und 2019 ab. Wir haben die Liste der wichtigsten Projekte.
Monatelang haben die Parteien der Stadtvertretung, die Bürger und die Fachbereiche der Verwaltung diskutiert, welche Investitionen und Ausgaben in Norderstedt in den nächsten zwei Jahren unbedingt nötig sind – nun liegt er vor, der Doppelhaushalt 2018/2019. Heute Abend will der Hauptausschuss über den Erlass der Haushaltssatzung abstimmen – die erste und wichtigste Hürde für das Zahlenwerk. Denn im Hauptausschuss sitzen die Politiker mit dem finanzpolitischen Know-how. Ihrem Urteil schließen sich die Fraktionen bei der finalen Abstimmung in der Stadtvertretung meistens an.
Der vorliegende Entwurf zeigt erneut, dass es Norderstedt im Vergleich zu anderen deutschen Städten gut geht. In beiden Haushaltsjahren wird unter dem Strich mit Überschüssen gerechnet, 2018 in Höhe von etwa über 1 Million Euro, 2019 immerhin noch 446.300 Euro. Das Ausgabenvolumen des Haushalts liegt 2018 bei etwa 240 Millionen Euro, 2019 soll es bei etwa 245 Millionen Euro liegen.
Um alle nötigen Investitionen zu finanzieren, muss die Stadt neue Kredite auf dem Finanzmarkt aufnehmen. Für 2018 liegt die Kreditsumme bei 36,5 Millionen Euro, in 2019 kommen weitere 39 Millionen Euro hinzu. Laut dem Entwurf liegt der Schuldenstand der Stadt Norderstedt Ende 2017 (inklusive des noch nicht genehmigten Nachtragshaushaltes für 2016) bei 134,8 Millionen Euro.
Interessant für den Bürger ist die Liste der wichtigsten Investitionen, die das Rathaus dem Haushalt beifügt. Für jeden Fachbereich werden hier die Großprojekte für die kommenden Haushaltsjahre aufgeführt.
Rathaus (Amt 13)
Mehr Platz für die Mitarbeiter: Der Verwaltungssitz soll um- und ausgebaut werden. Der Parkplatz hinter dem Rathaus am Alten Heidberg wird überplant (4,6 Millionen Euro).
Endlich: Das Holper-Pflaster auf dem Rathausmarkt wird saniert und alles drumherum gleich mit (1,96 Mio. Euro).
Feuerwehr (Amt 37)
Die Feuerwache in Garstedt wird umgebaut und erweitert (1,6 Mio. Euro).
Das Feuerwehrtechnische Zentrum (FTZ) soll ebenfalls ausgebaut und erweitert werden (2 Mio. Euro).
Schule, Sport, Kita (Amt 42)
Der Um- und Ausbau der Ganztagsgrundschulen Glashütte-Süd, Harksheide-Nord und Niendorfer Straße wird 2018 insgesamt etwa 3,6 Millionen Euro kosten.
Die Grundschule Harkshörn bekommt 2018 eine Sportanlage (415.000 Euro).
Ein Anbau am Schulzentrum Nord wird in den nächsten zwei Jahren 3 Millionen Euro kosten.
Die Außenanlagen des Coppernicus-Gymnasiums werden überplant (778.000 Millionen Euro).
Für die Baumaßnahmen an der Kita Glockenheide sind 2018 weitere 954.000 Euro vorgesehen.
Die neue Drei-Feld-Sporthalle soll an der Straße Am Exerzierplatz entstehen (5,8 Millionen Euro).
Die neuen Sportanlagen für den SV Friedrichsgabe an der Oadby-and-Wigston-Straße schlagen mit insgesamt 1,45 Millionen Euro zu Buche.
Kultur (Amt 45)
Der Neubau eines Stadtmuseums in Norderstedt ist geplant (1,6 Mio. Euro, bis 2020 weitere 1,4 Mio. Euro)
Sozialamt (Amt 50)
Für den Bau einer weiteren Flüchtlingsunterkunft sind für 2018 insgesamt 1,5 Millionen Euro eingeplant. Der Großteil der Baumaßnahmen zur Unterbringung von Flüchtlingen ist abgeschlossen.
Stadtentwicklung (Amt 60)
Die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden wird 1,9 Millionen Euro kosten (2018).
Der Wilstedter Weg soll ausgebaut werden (1,3 Mio. Euro).
Die Kreuzung Achternfelde und Ochsenzoller Straße in Garstedt soll zum Kreisverkehr umgebaut werden (700.000 Euro).
Die Alte Landstraße wird ausgebaut (600.000 Euro).
Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Glashütte wird umgebaut (1,5 Mio. Euro).
Der Vorplatz am Jugendhaus Bunker wird umgestaltet, das Garstedter Dreieck bekommt einen Spielplatz (323.000 Euro).
Die Spielplätze Willy-Brandt-Park, Romintener Weg, Möhlenbarg, Glashütter Markt und Rathauspark 1 und 2 werden überarbeitet (612.000 Euro).
Gebäudewirtschaft (Amt 68)
Norderstedt will ab 2018 Parkgebühren erheben. Das Geld für Parkscheinautomaten und Schilder steht bereit. (600.000 Euro).
Betriebsamt (Amt 70)
Für Maßnahmen der Arbeitsgemeinschaft Radverkehr in Norderstedt zur Verbesserung des Radverkehrs in Norderstedt stehen insgesamt etwa 2,7 Millionen Euro bereit.
Zwei neue Müllwagen müssen beschafft werden (je 260.000 Euro), außerdem ein Containerfahrzeug (285.600 Euro) und ein Unimog (240.000 Euro). Noch teurer ist ein neuer Kanalreiniger (650.000 Euro) und ein TV-Inspektionswagen (290.000 Euro).
Für die Instandsetzung von Abwasserkanälen sind 600.000 Euro eingestellt worden.
Für die Spielplätze der Stadt muss das Betriebsamt etliche neue Spielgeräte anschaffen (730.000 Euro).
Das Betriebsamt wird alle Leuchten der Stadt auf LED-Technik umstellen (176.500 Euro).
Die Haushaltssitzung des Hauptausschusses beginnt am heutigen Montag um 18.15 Uhr im Sitzungsraum 2 des Rathauses.
Den kompletten Doppelhaushalt der Stadt Norderstedt gibt es als interaktive Übersicht unter www.norderstedt.de, Rubrik Verwaltung und Politik.