Bad Segeberg. Auch im dritten Anlauf konnte der Prozess gegen den Landwirt, der seine Tier misshandelt haben soll, nicht starten.

Vor dem Amtsgericht in Bad Segeberg ist auch der dritte Versuch gescheitert, einem Landwirt wegen Tierquälerei den Prozess zu machen. Zwar wurde die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag sagte. Doch dann sei festgestellt worden, dass ein Schöffe falsch geladen und das Gericht deshalb nicht richtig besetzt gewesen sei. Wann es zu einem neuen Anlauf kommt, blieb zunächst offen.

Laut Anklage hielt der 57-jährige Landwirt aus dem Kreis Segeberg Rinder, Sauen und Schweine in seinem Mastbetrieb, außerdem 17 Katzen. Trotz mehrfacher Beanstandungen durch das Kreisveterinäramt soll er keinen Tierarzt gerufen haben. Kühe und Rinder hätten gelahmt und sich vor Schmerzen kaum mehr bewegen können, hieß es. Ein schwer erkrankter, apathisch daliegender Bulle sei wenige Tage später tot auf dem Hof gefunden worden.

Der Landwirt darf seit mehreren Jahren keine Tier mehr halten

Der Landwirt ließ laut Anklage auch Ferkel verhungern, deren Muttersau nicht mehr über ausreichend Milch verfügt habe. Auch 16 der Katzen seien völlig abgemagert, verwurmt und von Flöhen befallen gewesen, eine weitere verendet. Der Landwirt bestreitet die Vorwürfe. Gegen ihn besteht seit mehreren Jahren ein vorläufiges Tierhaltungsverbot.

Der erste Prozessstart scheiterte 2015 wegen eines fehlenden Gutachtens. Der zweite platzte im April, weil der Wahlverteidiger des Mannes überraschend sein Mandat niederlegte.