Hamburg . Tierschützer hatten den Negativ-Preis am Mittwoch in der Mönckebergstraße verliehen. Karstadt sieht sich zu Unrecht verurteilt.
Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» hat Karstadt am Mittwoch in Hamburg den Negativ-Preis «Blutige Feder 2017» verliehen. Anders als andere Mitbewerber habe sich Karstadt nicht bereiterklärt, offenzulegen, woher die Daunen und Federn ihrer Produkte kommen, sagte «Vier Pfoten»-Sprecherin Melitta Töller. «Wir werfen Karstadt dabei mangelnde Transparenz vor.» Die Aktion fand vor dem Karstadt-Haus in der Mönckebergstraße statt.
Karstadt sieht sich allerdings zu Unrecht verurteilt. Das Warenhaus habe von allen Lieferanten schriftliche und verbindliche Zusagen verlangt, die Lebend-Rupf komplett ausschließen, sagte Karstadt-Sprecherin Anne Dallmeyer dem epd. Karstadt arbeite mit denselben führenden Herstellern der Daunen- und Federindustrie zusammen wie andere Wettbewerber.
"Vier Pfoten": Karstadt lässt viele Fragen offen
Als einziges deutsches Unternehmen habe Karstadt Gespräche zur Lebend-Rupf mit «Vier Pfoten» bislang verweigert, kritisierte «Vier Pfoten»-Kampagnenleiterin Denise Schmidt. Andere Warenhäuser wie das Dänische Bettenlager, Matratzen Concord, Poco Domäne und Roller hätten dagegen ihre Kontrolle glaubhaft dargestellt. Karstadt lasse die Frage offen, wie sie konkret sicherstellen wollen, dass Tierleid in ihrer Lieferkette für Daunen ausgeschlossen ist.
Mit ihrem Protest will «Vier Pfoten» erreichen, dass Daumen nur von toten Enten und Gänsen gerupft werden. In einer einzigen Daunendecke steckten Daunen und Federn von 40 Tieren. Die mit Kunstblut besprenkelte «Blutige Feder» aus weißem Porzellan soll an das Leid der Gänse und Enten für Bettwaren ohne Tierschutzstandards erinnern.