Henstedt-Ulzburg. Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg feiert im Juli zehnjähriges Bestehen. Vieles wurde geschafft, doch Niedrigzins erschwert die Arbeit.

Eine Idee stand am Anfang: „Frag nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern was Du für den Staat tun kannst“. Dieser berühmte Ausspruch des US-Präsidenten John F. Kennedy inspirierte den Henstedt-Ulzburger Bauunternehmer Volker Manke, selber in seinem Heimatort aktiv zu werden. „Am 6. Juli 2007 haben wir mit 19 Unterstützern die Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg gegründet“, erinnert er sich.

Das Startkapital belief sich damals auf 107.000 Euro und konnte zwischenzeitlich auf 217.815 Euro gesteigert werden. Zudem sind zehn Jahre später bereits mehr als 120.000 Euro aus Zinserträgen und Spenden in gemeinnützige Projekte der Stiftung geflossen: Der alljährliche Segeltörn für die Olzeborch-Schüler, der Benimmkursus oder die Installation von öffentlichen Sportgeräten im Bürgerpark der Großgemeinde sind nur einige Beispiele für das vorbildliche Engagement der Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg, die laut Leitsatz stets im Sinne des Gemeinwohls agiert.

Niedrige Zinserträge erschweren Arbeit der Stiftung

Weitere Projekte und Initiativen, die die Stiftung unterstützt hat, sind unter anderem die Sprachförderung von Asylbewerbern, Sommer-Freizeiten, Streitschlichter-Seminare und die Ausrichtung von Wissenschaftswochen am Alstergymnasium.

Im vergangenen Herbst machten die Bürgerstiftungen von Henstedt-Ulzburg und Alveslohe mit einem gemeinsamen Spendenlauf anlässlich des europaweiten Stiftungstages auf sich und ihre Arbeit aufmerksam. Die Route führte über knapp sieben Kilometer von der Bürgerhalle in Alveslohe zum Marktplatz vor dem CCU in Henstedt-Ulzburg.

Doch Gutes zu tun, das ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach: „Das ist mittlerweile ein zunehmend schwieriges Unterfangen, da die Zinserträge auf ein Minimum zurückgegangen sind. Damit haben wir aktuell echt zu kämpfen. Aber alle großen Projekte werden auch in diesem Jahr wieder finanziell unterstützt“, verspricht Vorstandsmitglied Horst Schumacher.

Weitere Zustifter sind jederzeit willkommen

Fest steht jedoch: Durch die negative Zinsentwicklung ist die Bürgerstiftung mehr denn je auf Spenden angewiesen. Darum sucht der Stiftungsvorstand auch verstärkt nach neuen Wegen, um Gelder für die Arbeit zu generieren. Der Spendenlauf mit der Bürgerstiftung Alveslohe oder gemeinsame Aktionen mit der Initiative „Henstedt-Ulzburg bewegt“ zeigen erste Erfolge und sollen künftig intensiviert werden. Auch die Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen wie der Volkshochschule, den örtlichen Schulen, Hen­stedt-Ulzburg Marketing und dem SV Henstedt Ulzburg wird sukzessive ausgebaut.

„Weitere Zustifter sind selbstverständlich ebenfalls herzlich willkommen“, sagt der ehemalige Landtagsabgeordnete Volker Dornquast, der seit fünf Jahren den Vorsitz in der Bürgerstiftung innehat. Zustifter können übrigens gleichermaßen Unternehmen und Privatpersonen sein – spezielle Aufnahmekriterien gibt es keine, eine regionale Gebundenheit ist auch nicht vonnöten.

Trotz der schwierigen Finanzsituation blicken die Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung mit Stolz auf ihr zehnjähriges Bestehen im Juli. „Wir freuen uns, dass wir aktiv etwas zum Gemeinwohl des Ortes beitragen konnten“, betonen sie und wagen zugleich einen positiven Blick in die Zukunft: „Wenn es uns möglich ist, möchten wir die Kinder- und Jugendprojekte auf alle ortsansässigen Schulen ausdehnen.“ Außerdem ist für dieses Jahr ein Gala-Dinner geplant, das einen Teil des benötigten Geldes in die Kassen spülen soll.