Henstedt-Ulzburg. Beschäftigte machten am Dienstag während der Mittagspause auf ihre Forderungen aufmerksam: Anhebung der Entgelte um 7,5 Prozent.

Wer in der Paracelsus-Klinik arbeitet, kann davon ausgehen, dass Kolleginnen und Kollegen an anderen Kliniken mehr verdienen. „Unsere Gehälter liegen rund zwölf Prozent unter denen in den As­klepios-Kliniken“, sagt Knut Abraham, Mitarbeiter in der Haustechnik sowie Mitglied im Betriebsrat und in der Tarifkommission. „Hinzu kommt, dass immer weniger Mitarbeiter die steigende Arbeitsbelastung bewältigen müssen“, sagt Martina Mielke, Mitarbeiterin in der Notaufnahme und Mitglied in der Tarifkommission. Das wollen viele Mitarbeiter nicht länger hinnehmen: Vor dem Haupteingang machten die Mitarbeiter am Dienstag während der Mittagspause auf ihre Situation aufmerksam. Sie wollen eine Anhebung der Entgelte um 7,5 Prozent, mindestens 150 Euro.

Gewerkschaft droht mit Warnstreik

Anlass der Proteste unter dem Motto „Jetzt sind wir dran!“, zu denen die Gewerkschaft Ver.di die Belegschaften in allen bundesweit 25 Paracelsus-Kliniken aufgerufen hatte, ist die Verschleppung der Verhandlungen über einen einheitlichen Entgelttarifvertrag. Verhandelt wird bereits seit Dezember 2014. Bislang werden die Beschäftigten in den einzelnen Kliniken nach hausspezifischen Regelungen unterschiedlich bezahlt. Die letzte reguläre Vergütungsanhebung erfolgte im Jahre 2012. Ab 2013 galt ein Zukunftssicherungsvertrag, der die Sanierung des Krankenhauskonzerns ermöglicht hat. Der Vertrag lief bis Ende Oktober des vergangenen Jahres, wurde aber bis heute nicht verändert. Die Mitarbeiter mussten auf einen Teil ihrer Gehälter verzichten.

Sollte der Protest keinen Erfolg haben, werde es einen Warnstreik, in letzter Stufe einen richtigen Streik geben, kündigte Imke Wriedt, Ver.di-Bezirksfachbereichssekretärin, an. Immer unter Berücksichtigung eines Notfallplans, um die Gesundheit der Patienten nicht zu gefährden.