Norderstedt. Der Jazz-Trompeter aus Norderstedt will auch syrischen Musikern, die aus ihrem Heimatland geflohen sind, bei der Integration helfen.

Musik verbindet, Musik macht Hoffnung. Und Musik ist ein gutes Mittel, um Zeichen zu setzen, Zeichen gegen Rechts und gegen Ausländerfeindlichkeit, Zeichen dafür, dass Flüchtlinge willkommen sind. Einer, der Flüchtlingen mit Musik helfen will, ist Lars Seniuk. Der Jazz-Trompeter aus Norderstedt hat die gemeinnützige Initiative „Mitein­ander durch Musik“ gegründet.

„Ich will einen Kontrapunkt gegen Ausländerfeindlichkeit und für Flüchtlinge setzen“, sagt der junge Musiker, der neben vielen anderen Musikprojekten mit seiner eigenen Bigband, dem mehrfach ausgezeichneten New German Art Orchestra Pendulum mit den besten Jazzern der Nation, für Furore in ganz Europa sorgt.

„Wir wollen Flüchtlingen und Flüchtlingskindern mit Musikprojekten willkommen heißen, sie unterstützen und integrieren“, sagt Seniuk. Er hat zudem weitere Initiativen in sein Projekt eingebunden, die beraten, Sachmittel und Geld sammeln.

In der Initiative „Miteinander durch Musik“ arbeiten Fachleute mit traumatisierten Flüchtlingskindern in Schleswig-Holstein, Hamburg, Leipzig und Dresden. Geplant sind Kooperationen mit der Kreismusikschule Segeberg und der Kreuzkirche in Henstedt-Ulzburg. Außerdem organisiert die Initiative Musik-Workshops für Flüchtlinge in Erstaufnahme-Einrichtungen und plant Benefizkonzerte und Professionalisierungs- und Inte­grationsmaßnahmen für syrische Musiker, die nach Deutschland fliehen mussten. Dazu gehören auch Sprach-Unterricht und europäische Musiktheorie und -pädagogik.

In einem Flüchtlingscamp in Hamburg-Marienthal mit Kindern, die teilweise ihre Eltern auf der Flucht verloren haben und traumatisiert sind, bietet „Miteinander durch Musik“ Unterricht an und leitet Ensembles. „Wir helfen den Kindern, ihre Traumata zu verarbeiten, Deutsch zu lernen und die Freude am Musizieren zu erleben“, sagt Seniuk. Angeboten werden unter anderem Instrumental-Unterricht, Chorsingen, Musikalische Früherziehung für Drei- bis Fünfjährige, Percussions- und Body-Percussions-Kurse für Jugendliche.

Die ehrenamtliche Arbeit wird überwiegend von Musik-Studentinnen und -Studenten geleistet. „Trotzdem sind wir auf die Hilfe anderer angewiesen, weil wir Finanzmittel brauchen und vor allem Musikinstrumente“, sagt Seniuk und bittet um Geldspenden, aber auch um alte, nicht mehr benötigte Musikinstrumente, eventuell auch als Leihgaben. „Wir holen die Instrumente auch gern ab“, sagt Lars Seniuk.

Hilfe und Spenden: Wer sich ehrenamtlich bei „Miteinander durch Musik“ engagieren oder ein Musikinstrument zur Verfügung stellen will, wendet sich an info@miteinanderdurchmusik.de per E-Mail. Vor allem Musiker, Musikpädagogen, Dolmetscher und Betreuer sind gefragt. Geldspenden gehen unter dem Stichwort „Miteinander durch Musik“ auf das Konto IBAN: DE 23 2004 1155 0169 5980 00.