Norderstedt. Das neue Restaurant am Norderstedter Rathausmarkt bietet 60 Sorten Bier an. Drei davon werden in Norderstedt gebraut.

Allen Spekulationen in Sachen „Alkoholausschank im Rathaus und auf Stadtkosten“ erteilte Hans-Joachim Grote eine klare Absage, bevor er das Fass mit dem ersten 65er Norderstedter Pils anstach und das Brauhaus Hopfenliebe am Rathausmarkt eröffnete. „Das Brauhaus Hopfenliebe wird ohne jeden städtischen Zuschuss betrieben, es muss sich selbst tragen“, sagte Grote.

Mit dem Brauhaus Hopfenliebe gebe es nun in Norderstedt das erste Re­staurant, das mit dem ersten Norderstedter Pils, dem 65er Harksheider Pale Ale und dem 65er Friedrichsgaber Bock selbst gebrautes Bier anbieten könne. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal und werde die Stadt bereichern. In Bayern gebe es 619 solcher Gaststätten-Brauhäuser, in Hamburg und Schleswig-Holstein nur 26, mit dem Brauhaus Hopfenliebe jetzt 27 Restaurants mit eigenem Bier.

Das Brauhaus ist mit Tischen und Bänken aus edlem Holz rustikal eingerichtet. Ein lang geschwungener Bar­tresen dominiert die Mitte, zum Essen sind Tische und Bänke auf Emporen eingerichtet. Die Biersorten sind in Kisten-Regalen dekoriert.

„Rajas Thiele hat sich mit seinem Team immer für den Standort Norderstedt eingesetzt“, lobte Grote den Geschäftsführer der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH, zu der die „TriBühne“, das Kulturwerk und nun auch das Brauhaus gehören. Die Hopfenliebe werde zum Ort werden, an dem sich die Bürger zwanglos begegnen, sagte Norderstedts Oberbürgermeister. „So ganz billig sind Ihre Biere ja nicht“, meinte Grote süffisant zu Thiele.

„Ein gutes Bier kann nicht billig sein, es ist ein Genussmittel wie Wein“, konterte Thiele, der eine Ausbildung zum Bier-Sommelier absolvierte, aber kein Braumeister ist und einen Meister engagiert, wenn er im Keller unter der Hopfenliebe Bier braut. Die ehemalige Kegelbahne wurde mit 500-Liter-Edelstahltanks in ein Brauhaus verwandelt, in dem Thiele, der jede Woche 500 Liter Bier brauen will, auch Bier-Seminare gibt.

In der Hopfenliebe stehen mehr als 60 Sorten Bier aus aller Welt auf der Karte, zwölf Sorten werden vom Fass gezapft. „Es geht auch um die Belebung des Standorts, wir wollen anderen Gaststätten keine Konkurrenz sein, sondern laden zur Zusammenarbeit ein“, sagte Thiele.

Auch Miro Berbig, Stadtvertreter der Norderstedter Linken, spricht sich für das Brauhaus aus: „Rajas Thiele hat die ,TriBühne’ aus sechs Millionen Euro Minus geholt, dann haben wir ihm das Kulturwerk aufgebrummt, das er erfolgreich bespielt, er macht auch die Hopfenliebe zum Erfolgsmodell.“ Sein Konzept habe den Aufsichtsrat der Mehrzwecksäle überzeugt.

„Wir vermissen die gediegene Atmosphäre des Kleinen Restaurants, aber das hier ist auch nett“, sagten die Stammgäste Erika und Werner Bothe. „Das ist alles super gelöst, auch die Integration des Ticket-Corners am Barbereich“, sagte CDU-Stadtvertreter Friedhelm Voß. „Das ist etwas dunkel, aber gemütlich“, bemerkte Hildegard Waack, ehemals Inhaberin der Künstlerkneipe Kuckucksei.

Öffnungszeiten Hopfenliebe: dienstags bis donnerstags von 16 bis 0 Uhr, freitags und sonnabends 16 bis 1 Uhr, sonntags bei Veranstaltungen in der „TriBühne“. Öffnungszeiten Bier-Store: montags 9 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags 9 bis 0 Uhr, sonnabends 16 bis 0 Uhr. Ticket-Corner im Brauhaus Hopfenliebe: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr.