Henstedt-Ulzburg. Wählergemeinschaften wollen ganzheitliche Entwicklung des Ortes. Für die Umsetzung brauchen sie Unterstützung einer weiteren Fraktion.

„Wie wünschen wir uns Henstedt-Ulzburg im Jahre 2030?“ Das ist die Frage, die für die Wählergemeinschaft Bürger für Bürger (BfB) das Leitmotiv künftigen Handelns sein soll. Die BfB-Politiker wünschen sich eine „ganzheitliche, nachhaltige und insbesondere bürgernahe“ gemeindliche Entwicklung. Erreicht werden soll das durch ein integriertes Ortsentwicklungskonzept.

Was dahinter steckt, erläutert BfB-Gemeindevertreter Jens Iversen, der viele Einzelaspekte in eine verlässliche Bauleitplanung einfließen lassen möchte. „Wir beobachten, dass wir einigen Herausforderungen in den kommenden Jahren begegnen müssen“, sagt Jens Iversen. „Fragen zur Demografie, zum Verkehr, Einzelfragen zu Baugebieten inklusive Sportstätten und möglichen weiteren Ausweisungen müssen vertieft und möglichst beantwortet werden.“ Dabei möchte die BfB viele bereits vorliegende Untersuchungen, wie zum Beispiel das aktuelle Verkehrsstrukturkonzept, einbeziehen. Fraktionsvorsitzender Tile Abel sagt: „Wir müssen uns grundsätzlich entscheiden, wie sich der Ort entwickeln soll, und in diese Überlegungen müssen die Bürger einbezogen werden.“

Ein integriertes Ortsentwicklungskonzept zeichnet sich nach Ansicht der BfB durch hohe Transparenz und breite Bürgerbeteiligung aus. Die Wählergemeinschaft sieht daher das Konzept als gutes Instrument, um in einem überschaubaren Zeitrahmen die gemeindliche Entwicklung abgewogen zu erarbeiten. Dabei sollte die externe Hilfe eines erfahrenen Planungsbüros in Anspruch genommen werden.

Mit ihrer Ansicht stehen die Vertreter der BfB nicht allein dar. Einen ähnlichen Vorstoß hatte vor einigen Jahren bereits die zweite Wählergemeinschaft in der Gemeindevertretung unternommen. Damals gab es dafür jedoch keine politische Mehrheit: Die WHU möchte auf diesem Wege klären lassen, ob Wachstum unbegrenzt gewünscht ist oder nicht, wer die Folgekosten einer starken Entwicklung trägt, ob man Folgekosten und Auswirkungen auf die Infrastruktur klaglos hinnehmen und durch weitere Steuererhöhungen auffangen will.

Während der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung geht es am heutigen Montag also um einen Masterplan für Henstedt-Ulzburg: Der Antrag der BfB steht auf der Tagesordnung, die WHU signalisiert Unterstützung. Aber eine Mehrheit ist nicht gesichert: Mindestens eine der anderen Fraktionen müsste sich dem Antrag anschließen. Passend dazu legt die Verwaltung das überarbeitete Baulückenkataster vor, das beschreibt, wo noch gebaut werden kann, ohne auf die grüne Wiese ausweichen zu müssen. Die Verwaltung selbst hält weitere Diskussionen und Zielabsprachen für erforderlich – zum Beispiel, ob bei weiteren Baumaßnahmen Grünstrukturen betroffen sind und stärker geschützt werden sollen.

Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal.