Sülfeld. Der Leichnam des an der B 432 gefundenen Babys wurde auf dem Dorffriedhof beigesetzt. Zahlreiche Sülfelder kamen zur Beisetzung.
Unter der großen Anteilnahme der Dorfgemeinschaft wurde am Freitag der Leichnam des am 15. Oktober an der Bundesstraße 432 auf Höhe Borstel gefundenen Babys Teresa beigesetzt. Um sich würdig von dem Kind zu verabschieden und auch den bei dem grausamen Fund psychisch belasteten Kräften der Gemeinde, der Polizei und Feuerwehr die Möglichkeit zur Trauerarbeit zu gewähren, hatten Kirchenvorstand, Gemeinde und Pastor Paar eine Trauerfeier organisiert. Im Gedenken an die Heilige Teresa von Avila wurde dem Baby der Name Teresa gegeben. Am Freitag stand der winzige Sarg flankiert von Engelfiguren und vielen Kerzen vor dem Altar der Sülfelder Kirche. Viele Trauernde, darunter auch etliche Kinder aus dem Dorf, legten Blumengestecke und Rosen vor dem Sarg ab.
In einer bewegenden Predigt klagte Pastor Paar nicht nur die unbekannten Eltern, sondern die ganze Gesellschaft, – „auch die Kirche!“ – an, die nicht bereit waren für Teresa. „Alle Hilfsangebote haben versagt. Sie waren nicht genug.“ Er betonte, die Eltern des Kindes nicht verurteilen zu wollen, obwohl jeder sich frage, wie man so etwas nur tun könne. „Es ist nicht an uns, sie zu verurteilen. Ich hoffe, die Eltern erkennen ihre Schuld und kehren um auf ihrem Weg“, sagte Paar. Von Teresa aber solle mehr bleiben, als „das Bild einer schwarzen Tüte am Straßenrand und vorbeifahrenden Autos als einzigem Zeichen von Leben“. Alle der etwa 200 Trauernden in der Kirche würden zum Abschied zu den Eltern der kleinen Teresa. „Mit unseren Gebeten und Liedern weben wir ein Kleid, das dich dort wärmen soll, wo du jetzt bist.“
Unter Tränen griff sich Pastor Paar schließlich den kleinen Holzsarg und trug ihn aus der Kirche die etwa 500 Meter bis zum Grab, gefolgt von allen Trauergästen. Dort legten viele Sülfelder weitere Blumen und Spielsachen für Teresa ab.