Norderstedt. Katrin Fedrowitz wird Landtagsabgeordnete und stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende. Ihr Vorgänger zieht ins Rathaus.

So präsent war die Norderstedter SPD schon lange nicht mehr im Kreis Segeberg: Mit Katrin Fedrowitz, der Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes, steht erstmals seit Jahren wieder eine Sozialdemokratin aus Norderstedt mit an der Spitze des Kreisverbandes. Die Bürovorsteherin in einer Rechtsanwaltskanzlei wurde zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Weil in Geesthacht am Wochenende Bürgermeisterwahl war, erlebte Katrin Fedrowitz eine weitere Überraschung: Der SPD-Landtagsabgeordnete Olaf Schulze zieht ins Rathaus ein, die Norderstedterin rückt für ihn in den Landtag nach.

Platz 20 auf der SPD-Landesliste hatte für die Norderstedter SPD-Vorsitzende 2012 nicht gereicht, um in den Landtag zu kommen. Aber dreieinhalb Jahre später schlägt ihre Stunde. Katrin Fedrowitz ist damit die einzige SPD-Politikerin aus dem Kreis Segeberg, die im schleswig-holsteinischen Landtag sitzen wird. Sofortiger Gratulant war Ministerpräsident Torsten Albig – und das fand Katrin Fedrowitz ganz großartig: „Ich war persönlich sehr bewegt, dass er dieses Ereignis im Blick hatte.“

Viel Arbeit also für eine Politikerin, die nebenbei auch noch stellvertretende Vorsitzende der Norderstedter Schützengemeinschaft ist. Sie wird vermutlich auch mehr leisten müssen als andere Landtagsabgeordnete, die sich ganz auf ihr politisches Amt konzentrieren. Denn ihren Beruf als Bürovorsteherin möchte Katrin Fedrowitz weiterhin ausüben. Eingeschränkt arbeiten möglicherweise ja, aber nur Politik: nein. Denn sie sitzt zunächst nur anderthalb Jahre im Landtag, was dann kommt, weiß sie natürlich nicht. Im Frühjahr 2017 – der genaue Termin steht noch nicht fest – wird in Schleswig-Holstein gewählt.

Geesthachts neuer Bürgermeister nimmt seinen Dienst im Februar 2016 auf, Katrin Fedrowitz wird voraussichtlich mit Beginn des nächsten Jahres in den Landtag einziehen und ihre Abgeordnetentätigkeit beginnen. Klar ist für sie: „Meine politischen Ämter im Ortsverein, in der Fraktion und auf Kreisebene behalte ich.“

Auch die Aufgabe im Schützenverein steht nicht zur Disposition. Privatleben, Beruf, ehrenamtliches und berufspolitisches Engagement will sie unter einen Hut bringen. „Das ist alles eine Frage der guten Organisation“, sagt die politische Durchstarterin der Stunde.