Norderstedt . Mit der Serie „Integration – So schaffen wir das!“ wollen wir Flüchtlingen bei der Suche nach Ausbildung oder Arbeit helfen.

Suleiman Husein, 26, hatte gerade sein Examen gemacht und wollte sich als Junglehrer in seiner Heimatstadt Hasakeh eine Existenz aufbauen. Da brach die gesellschaftliche Steinzeit über die kurdische Stadt im Nordosten Syriens herein. Die brutalen Kämpfer des „Islamischen Staats“ (IS) griffen die Stadt an. „Heute beherrschen sie Hasakeh“, sagt Suleiman Husein. „Ich musste im Januar des vergangenen Jahres fliehen, um nicht in ihre Hände zu geraten. Seit September 2014 lebe ich nun schon in Deutschland.“ Momentan in der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Teestube der Falkenbergkirche in Norderstedt.

Waffen, Krieg und Hass auf Andersdenkende – für Husein ist das die Hölle. Seine Welt wird bestimmt von Handball, Fußball, Basketball und Volleyball – das sind seine Schwerpunktsportarten als Sport-Pädagoge. „In Hasakeh habe ich an einer Grund- und Mittelschule Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und 15 Jahren unterrichtet.“

Der junge Syrer wünscht sich, auch in Deutschland als Sportlehrer arbeiten zu können. „Natürlich muss ich dazu die deutsche Sprache noch besser erlernen“, sagt Husein. Gern würde er an einer Schule arbeiten, als hauptamtlicher Übungsleiter in einem Sportverein oder als Trainer in einem Fitnesscenter. Mit dem TuRa Harksheide gab es schon erste Kontakte, vielleicht ist hier eine Zusammenarbeit möglich.

Steckbrief

Suleiman Husein, geboren am 2. Februar 1989 in Hasakeh in Syrien. Er ist ledig.

Ausbildung: Nach dem Abitur im Jahr 2009 ließ sich Suleiman Husein am Institute for Physical Education zum Diplom-Sportlehrer ausbilden.

Berufserfahrung: Nach seinem Examen im Jahr 2012 hat er ein Jahr als Sportlehrer an einer Grund- und Mittelschule unterrichtet.

Sprachen: Arabisch als Muttersprache, Deutsch lernt er seit Juli dieses Jahres in einem Integrationskursus.

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Im März dieses Jahres wurde das Asylverfahren von Suleiman Husein positiv abgeschlossen. „Ich habe eine vorerst auf drei Jahre befristete Aufenthaltserlaubnis“, sagt der 26-Jährige. „Die verlängert sich automatisch um drei Jahre, sollten sich die Verhältnisse in Syrien nicht grundlegend verändern – doch damit rechnet derzeit niemand.“ Husein kann also uneingeschränkt in Deutschland arbeiten.

Weiterhin auf der Suche nach Arbeit ist Anas Al Safadi, über den wir im zweiten Teil unserer Serie berichtet haben. Der 30 Jahre alte IT-Ingenieur aus Syrien, der sich mit Programmiersprachen und Software auskennt und Englisch, Arabisch, Deutsch (B2) und etwas Russisch spricht, hatte zwar ein Gespräch mit einem Unternehmer. Doch die vermeintliche Tätigkeit im IT-Bereich entpuppte sich dann als Arbeit im Lager. „Ich habe ihm geraten, sich nicht unter Wert zu verkaufen“, sagt Hartmut Rothfritz, der sich im Norderstedter Willkommen-Team darum kümmert, dass Flüchtlinge einen Job, eine Ausbildung oder einen Praktikumsplatz finden.

Wenn Sie Flüchtlinge in Ihren Betrieben beschäftigen oder ausbilden wollen, dann melden Sie sich bei Hartmut Rothfritz vom Willkommen-Team Norderstedt. Er ist unter Telefon 040/53 00 83 71 oder 0162/658 39 05 erreichbar. E-Mail: hartmut@rothfritz.com.