Dumpfe „Pegida“-Parolen oder Enkeltrick: Manchmal kann es helfen, den Spieß einfach umzudrehen, schreibt Jan Schröter.

Sehr oft sucht man im Leben nach einer passenden Antwort. Insbesondere in Konfrontation mit Taten, die vor Dummheit, Ignoranz und Gemeinheit nur so strotzen, fällt einem vor Hilflosigkeit meist wenig ein. Obwohl man ja gerade dann gerne etwas parat hätte, womit man der Gegenseite eine gepflegte Breitseite versetzt.

Umso schöner ist es, wenn es jemandem gelingt, den Spieß erfolgreich umzudrehen. Im Fall des Oldenburger Imbissbesitzers Hani Alhay ist es sogar ein Dönerspieß. Alhay musste auf einem Plakat der unsäglichen „Pegida“-Protestler die blödsinnige Forderung lesen: „Kartoffeln statt Döner“. Anstatt frustriert die Fäuste zu ballen, schritt Alhay zur Tat. Jetzt bestückt er in seinem Imbiss einen Drehspieß mit Fleisch und Kartoffeln – fertig ist der Kartoffeldöner, der sogar den größten Großmäulern aufs Leckerste dasselbe stopft. Und weil Alhay, gebürtiger Libanese, perfekt assimiliert ist, hat er sich seinen Multikulti-Döner ordnungsgemäß beim Patentamt eintragen lassen.

Wir sollten alle viel öfter den Spieß umdrehen, das ist lustig. Diese Woche registrierte die Polizei in Kaltenkirchen drei versuchte Betrugsfälle mit Hilfe des „Enkeltricks“. Die Masche ist bekannt: Alleinstehende Senioren werden von jungen Leuten angerufen, die sich als Enkelkind ausgeben, welches sich in akuter Notlage befindet und daher dringend Geld benötigt. Liebe Senioren, gönnt euch auch mal Spaß. Ruft einen jungen Menschen eurer Wahl an und gebt euch als Opa oder Oma aus. Jammert, eure Monatsrente sei schon seit einer Woche verbraucht und ihr müsstet jetzt echt mal zum Essen eingeladen werden. Falls die Gegenseite noch zögert: Behauptet, ihr zeichnet dieses Gespräch auf und würdet es bei schnöder Ablehnung unter Angabe von Namen und Anschrift eures unwilligen „Enkels“ auf Facebook einstellen. Dann braucht ihr nur noch das Restaurant auszusuchen.