Kreis Segeberg. Jan Schröter veröffentlicht erste CD. Auf „Kurz und gut“ liest er Kurzgeschichten. Dazu spielt Moritz Petersen auf der Bluesgitarre.
Die Fans von Jan Schröter kennen und lieben die Methode: Die Geschichte fängt irgendwo zwischen alltäglich bis banal an und steigert sich rasant, aber auch fast unmerklich bis zur höchsten Dramatik. Dass am Ende Festnahme oder auch ein Mord stehen, erscheint so zwangsläufig, dass der Leser sich zuweilen wundert, warum ihn der letzte Satz weder überrascht noch entsetzt. Und lustig war es noch. Selbst wenn ein Vater seine gesamte Familie der auflaufenden Flut der Nordsee überlassen will oder wenn Entführer ein Flugzeug kapern und der Retter der Passagiere noch an Bord verhaftet wird.
Die Fans kennen Erzählungen dieses Kalibers zum Beispiel aus Schröters Kurzgeschichten-Band „Nur mal kurz... schon ist es vorbei“. Jetzt gibt es die heiteren Geschichten vom Morden auch fürs Gehör. Autor und Abendblatt-Kolumnist Jan Schröter hat seine erste CD veröffentlicht. „Kurz und gut“ heißt das 55 Minuten lange Werk mit zehn Geschichten aus dem Band, der bei der Edition Temmen in Bremen erschienen ist.
Beide kennen sich aus Studententagen
Schröter liest. Der Hamburger Moritz Petersen spielt eigene Stücke dazu auf der Bluesgitarre. „Mörderisch“, heißt es dazu auf dem Cover über die musikalische Begleitung.
„Schröti“ – so nennen ihn die Fans – und Petersen kennen sich seit Jahrzehnten. Als Studenten trafen sie sich in Wohngemeinschaften und spielten auf ihren Gitarren. „Da wurde viel Musik gemacht“, erinnert sich Schröter. Und gefeiert. Aus Moritz Petersen wurde später ein Profi-Musiker. Jan Schröter konzentrierte sich derweil aufs Schreiben.
Im vergangenen Jahr trafen sich die beiden Männer erneut und beschlossen: „Wir müssen etwas gemeinsam machen.“ Kurz darauf verabredeten sich Schröter und der Musiker in Petersens Studio im Hamburger Stadtteil Niendorf und begannen mit den Aufnahmen für die CD.
Die Erfahrungen aus 300 Lesungen und einem Job als Moderator eines Reisemagazins bei einem Hamburger Privatradio haben die Arbeit des Autors im Studio erleichtert. Schröter liest professionell und hat auch dann noch ein leichtes Grinsen in der Stimme, als in der Geschichte die erste Messerklinge in einem menschlichen Rücken verschwindet.
Sie wollen gemeinsam auf der Bühne stehen
Die CD aus der Edition Temmen ist in einer Auflage von 1000 Stück erschienen – und markiert den Anfang einer Zusammenarbeit der beiden alten Freunde. Schröter und Petersen wollen künftig gemeinsam auf der Bühne stehen. Der eine mit mörderischen Geschichten, der andere mit mörderischen Gitarrenklängen.
Jan Schröter schreibt wöchentlich in der Norderstedter Ausgabe des Hamburger Abendblatts seine „Wochenschau“, in der er mit Witz wichtige Nachrichten der vergangenen Tagen analysiert. Außerdem hat er mehrere heitere Krimis und Romane veröffentlicht. Für das Fernsehen liefert er Drehbücher für das „Traumschiff“.
Sein siebtes Drehbuch für die beliebte ZDF-Serie hat Schröter vor wenigen Tagen abgeliefert. Die Geschichte spielt auf Kuba und wird 2016 im Fernsehen zu sehen sein. Zum Jahreswechsel sendet das ZDF Schröters Folge „Macao“.
Die Szenerie ist in beiden Folgen für die Zuschauer und Schauspieler neu: Beide Geschichten spielen auf dem neuen Traumschiff MS „Amadea“, das die MS „Deutschland“ abgelöst hat. Auch für das „Großstadtrevier“ hat der Autor aus Wrist bei Bad Bramstedt Geschichten geschrieben. Derzeit arbeitet Schröter an einem Konzept für eine Krimi-Trilogie. Außerdem bereitet er sich auf eine Tour mit Lesungen vor, die im Herbst beginnt.
Beim Herbstfest in der Bramstedter Innenstadt signiert Jan Schröter am Sonntag, 20. September, in dem Buch- und Schreibwagengeschäft Findefuxx, Kirchenbleeck 5, von 14 bis 15 Uhr die neue CD und seine Bücher. Wer Schröter live erleben will, sollte sich den 31. Oktober vormerken. In der Schön-Klinik am Birkenweg in Bad Bramstedt steht ab 19.30 Uhr eine Halloween-Lesung mit ihm auf dem Programm. Die CD kostet 9,99 Euro und ist in allen Buchhandlungen und im Online-Versandhandel erhältlich.