Norderstedt. Chancen für einen Radschnellweg von Norderstedt zum Hamburger Flughafen wachsen. Viele Pendler würden davon profitieren.

Die Chancen für einen Radschnellweg von Norderstedt nach Hamburg wachsen. Die Strecke bis zum Flughafen gehört zu den fünf Wegen, die die Metropolregion Hamburg näher untersuchen und bei positivem Ergebnis ausbauen will. Die Grünen in Norderstedt und in der Bezirksversammlung Nord hatten sich Anfang 2014 für eine länderübergreifende freie und flotte Fahrt starkgemacht.

Denn 16.000 Menschen pendeln täglich von Norderstedt aus zur Arbeit nach Hamburg, knapp 9000 fahren für ihren Arbeitsplatz aus der Hansestadt nach Norderstedt – die neue Zentrale von Tesa an der Niendorfer Straße in Norderstedt werde den Pendlerstrom noch verstärken. „In Fuhlsbüttel, Alsterdorf und südlich davon wohnen viele Menschen, die in Langenhorn oder in Norderstedt arbeiten, zum Beispiel im Garstedter Gewerbegebiet“, sagte der Hamburger Bezirksabgeordnete Thorsten Schmidt. „Umgekehrt wohnen in Norderstedt und in Langenhorn viele Menschen, die in der City Nord oder im großen Gewerbegebiet südlich des Flughafens in Groß Borstel arbeiten“, sagte Detlev Grube, Fraktionschef der Grünen in Norderstedt.

In einem ersten Schritt haben Fachleute fünf Routen analysiert: Norderstedt – Hamburg-Flughafen, Elmshorn – Tornesch – Pinneberg – Hamburg Holstenstraße (entlang der Hamburger Veloroute 2), Bad Oldesloe – Hamburg-Wandsbek (entlang der Veloroute 6), Winsen – Harburg und Tostedt – Harburg. Herausgekommen ist, dass die meisten Menschen von Radschnellwegen von Norderstedt und von Pinneberg nach Hamburg profitieren würden.

„Die Erreichbarkeit von Wohnort und Arbeitsplatz könnte durch Radschnellwege um rund 30 Prozent verbessert werden“, sagte Marcus Peter vom Institut für Verkehrsplanung und Logistik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg, das die wissenschaftlichen Hintergrunddaten ermittelt hat. Die Hamburger orientieren sich an Vorbildern in Göttingen und im Ruhrgebiet. Der Radschnellweg Ruhr soll auf einer Strecke von 100 Kilometern zehn Städte und vier Universitäten miteinander verbinden. Die Routen sind so gewählt, dass nur knapp acht Prozent der Wege neu gebaut werden müssten. Innerhalb eines Einzugsbereiches von zehn Kilometern leben dort 1,8 Millionen Menschen, die als Nutzer infrage kommen.