Norderstedt. In unserer Reihe stellen wir heute die Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Johanneskirche, Christiane Eberlein-Riemke, vor.
Für viele gilt Gremienarbeit als trocken und langweilig. Nicht so für Christiane Eberlein-Riemke. Die Allgemeinmedizinerin weiß, wovon sie spricht. Denn sie engagiert sich seit mehr als 25 Jahren im Kirchengemeinderat – früher Kirchenvorstand – der Johannes-Kirchengemeinde Friedrichsgabe. Heute führt sie ihn als Vorsitzende. Damit nicht genug.
Eberlein-Riemke arbeitet auch im Kirchenkreisrat mit, dem obersten Gremium des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, zu dem neben der Stadt Norderstedt der Westen von Hamburg sowie Teile des Kreises Pinneberg gehören. „Ich finde das so spannend, Kirche mitzugestalten, ob auf Gemeindeebene oder im Kirchenkreis“, sagt die 63-Jährige. Gerade im Kirchenkreis gebe es viele Möglichkeiten, denn schließlich geht es hier unter anderem um die Verteilung der Gelder an die Gemeinden.
Christiane Eberlein-Riemke kam 1981 aus Franken in den Norden, zog nach Henstedt-Ulzburg und suchte eine Kirchengemeinde, in der sie sich wohlfühlte. Schon im Studium hatte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann in der Studentengemeinde engagiert, nun wurde sie in Friedrichsgabe heimisch. Damals waren Manfred Schleeh und Robert Findeisen Pastoren in Friedrichgabe und Eberlein-Riemke, und ihr Mann Werner fühlten sich mit ihnen und der Kirchenmusik unter der Leitung von Lothar Fuhrmann schnell wohl. Sie baute die Eine-Welt-Gruppe auf, er war im Männerkreis aktiv, gemeinsam machten sie sich – teilweise mit, teilweise ohne die Pastoren – an die Bibelarbeit. „Diese Interessen sind geblieben“, sagt Eberlein-Riemke. Sie engagierte sich bald zusätzlich in den Gremien, und das gelingt trotz der großen Belastungen der eigenen Arztpraxis in Norderstedt-Mitte bis heute.
Ehrenamtliche sind mit zwei Dritteln in der Mehrheit
„Es ist ein gutes Gefühl, mit anderen zusammen in der Kirche auf dem Weg zu sein“, sagt sie und hofft, dass sich auch für die kommende Wahlperiode genügend Ehrenamtliche finden, die nach der Kirchenwahl 2016 mitwirken wollen und sich auf das Ziel hinzubewegen, „was Christus Gottes Reich nennt“. Mit der bevorstehenden Wahl werde es eine große Umwälzung geben, denn die aktuelle Wahlperiode ist durch die Fusion der Landeskirchen im Norden zur Nordkirche um zwei Jahre verlängert worden, was einigen Ehrenamtlichen sehr lang geworden sei.
Die Möglichkeit, in der Gemeinde mitzugestalten, sollten sich Interessenten nicht entgehen lassen, findet Eberlein-Riemke, denn es mache Spaß, mit den Pastoren und den Mitarbeitern gemeinsam Kirche zu gestalten. Dass dabei die Ehrenamtlichen mit mindestens zwei Dritteln der Mitglieder in der Mehrheit sind, empfindet sie als Vorteil. In der Gemeinde und im Kirchenkreis werde ihrer Erfahrung nach Demokratie gelebt. Dass sie dazu in der Johanneskirche gemeinsam mit den anderen Kirchengemeinderäten Aufgaben eines Küsters übernimmt, Gesangbücher austeilt oder aus der Bibel liest, mache ihr zusätzlich viel Freude.
Und so möchte Christiane Eberlein-Riemcke sich auch weiterhin gerne in Gemeinde und Kirchenkreis engagieren.