Norderstedt. Diebstahl und Betrug beherrschen die Kriminalitätsstatistik 2014. Doch Norderstedter werden seltener zum Opfer als etwa Pinneberger

“In dieser Stadt ist beileibe nicht alles gut und toll – aber im Vergleich ist Norderstedt eine recht sichere Stadt“, sagt Volker Willert, Leiter der Norderstedter Kriminalpolizei. Im Hauptausschuss präsentierte er die blanken Zahlen der Kriminalitätsstatistik 2014.

Insgesamt 5010 Straftaten gab es im vergangenen Jahr, 65 mehr als 2013, aber die zweitniedrigste Zahl innerhalb der letzten acht Jahre. Den Löwenanteil daran machen die Diebstähle mit 2577 Fällen und Betrugsdelikte (567) aus. 504 Sachbeschädigungen kamen hinzu, 578 Rohheitsdelikte, 321 Körperverletzungen, 242 Einbrüche, 230 Drogendelikte und 26 Sexualstraftaten. „Wir haben verstärkt den Drogenhandel unterbunden. So erklärt sich die hohe Zahl an Drogendelikten.“ Insgesamt liegt die Aufklärungsquote bei 43,8 Prozent. Damit liegt die Norderstedter Polizei landesweit eher unterdurchschnittlichen Bereich. „Uns ist bewusst, dass die Quote schlecht ist. Aber man muss sehen, dass uns die U-Bahn viel Kriminalität aus Hamburg nach Norderstedt bringt.“ Das gut situierte Norderstedt sei ein beliebtes Ziel für Großstadt-Kriminelle.

Für Kriminalisten interessant sei immer die Häufigkeitszahl einer Stadt, also die Straftaten je 100.000 Einwohner, die die Wahrscheinlichkeit ausdrückt, als Bürger Opfer einer Straftat zu werden. Landesweit liegt die bei 7184, im Kreis Segeberg bei 6012 und in Norderstedt bei 6645. „Zum Vergleich: In der lieben, netten Kreisstadt Bad Segeberg liegt sie bei 11.320 – fast das Doppelte“, sagt Willert. Schlechter sieht das auch in Pinnberg (8993) und Elmshorn (9493) aus.

1934 Tatverdächtige setzte die Polizei 2014 fest, 1345 davon waren Männer, 949 vorbestraft, 330 während der Tat betrunken und 197 standen unter Drogen. Unter 21 Jahren waren 447 Täter. Willert: „Positiv! Vor zehn Jahren waren es viel mehr. Die Jugendkriminalität ist in Norderstedt am unteren Rand.“ Zurückzuführen sei dies auch auf die gute Vernetzung von Polizei, Jugendhilfe und Gericht. Die Strafe folgt in Norderstedt für junge Täter auf dem Fuß.