Elke Abraham, Uta Katharina Rumohr, Hilke und Karsten Hein von der Künstlergruppe Wendel präsentieren alte und neue Bilder im Foyer der „TriBühne“ am Norderstedter Rathaus. Die Bilder sind bis 20. April zu sehen.

Norderstedt. Vier Künstler, vier Charaktere, vier Kunstrichtungen. Eine abwechslungsreiche Ausstellung zeigt die Künstlergruppe Wendel im Foyer der „TriBühne“ am Norderstedter Rathaus. Elke Abraham, Uta Katharina Rumohr, Hilke und Karsten Hein präsentieren alte und neue Bilder und geben einen guten Einblick in ihre jeweiligen künstlerischen Vorlieben.

„Unsere Künstlergruppe ist von gegenseitiger Toleranz geprägt, deshalb arbeiten wir auch schon seit zwölf Jahren zusammen und stellen gemeinsam aus“, sagt Elke Abraham. Sie hob unter ihren Arbeiten ihre Holz-Skulptur aus Kirschbaum hervor, die sie „Unsakral“ titelte, weil sie zwar vordergründig an eine sakrale Figur erinnern, aber durch ein Loch im oberen Bereich den Blick in eine reale Welt gestatten würde. Die Wurzel des Kirschbaums wurde zum Kopf der Figur, und Abraham bearbeitete sie, bis sie ihre harmonischen Formen freigab, Formen, die an sich aneinander schmiegende Menschen erinnern. „Ich will dem Betrachter bewusst seine eigene Sichtweise lassen“, sagt Abraham.

Der harmonische Ausdruck der eleganten Skulptur wird allerdings durch Abrahams weitere Arbeiten, die sie direkt daneben hängte, beeinträchtigt, vor allem durch das Verkehrsschild Vorfahrt, das sie mit fluoriszierender Farbe auf Leinwand malte. Sie hängte es allerdings gerade auf und nicht auf die Spitze wie das Original-Schild. Dazu gesellen sich weitere Schilder, die zwar für sich ein ironischer Kommentar auf Verkehrsschilder sind, aber durch die unglückliche Hängung die Skulptur nachhaltig beeinträchtigen. In ihrer Assemblagen-Serie zeigt sich Elke Abraham ein weiteres Mal als Künstlerin mit Hintersinn. Sie sammelte elektronische Kleinteile und fügte sie zu Bildern wie „Auf dem Strich“, „Running Man“ oder auch „Starke Frau“ zusammen.

Stilwechsel zu Hilke Hein. Die Malerin, die auch schon in der Flurgalerie des Hamburger Abendblatts, Regionalausgabe Norderstedt, ihre Bilder ausstellte, zeigt Arbeiten, denen Naturstudien als Basis dienen. Ihre Spezialität sind Aquarelle, deren Motive sie aber wiederum häufig als Vorlagen für Ölbilder nutzt. Mit Abraham hat sie die leise Ironie gemeinsam, die hintersinnige Bildgestaltung, indem sie im Motiv wie in einer Art Vexierbild weitere Motive versteckt. So vervielfältigt sich in ihrem Drachenmotiv ein Frauenkopf in einen Farn, und in „Die Fleißigen“ setzt sie drei eilige Frauen im Auto auf eine Bienenwabe. Genaues Hingucken erwünscht.

Ehemann Karsten Hein hat mit dieser realen bis surrealen Welt wenig am Hut. Der Professor für dreidimensionale Gestaltung der Hamburger Kunsthochschule entwickelt immer aufs Neue Werke, deren Farbflächen auf mathematischen Regeln beruhen. „Die ersten Schritte liegen in der Entwicklung von Bildern und Räumen, untergliedert in Zahlenreihen, die in vielen Farben gesetzt werden“, sagt Hein.

Zurzeit arbeitet er an einer Zahlenreihe mit sechs Grundfarben. Durch das Nebeneinander der Farben entwickeln sie optisch neue Farbeindrücke, so dass sich aus sechs Farben bis zu 35 Farben ergeben. „Die Farben entwickeln je nach ihrem Farbumfeld eine neue Strahlkraft“, sagt Hein über seine Erfindung.

Als Vierte zeigt die Hein-Schülerin Uta Katharina Rumohr ihre Arbeiten. Es sind geometrische Elemente, die durch ihre Platzierung im Bildraum eine atmosphärische Raumtiefe von eigenem Reiz erzielen. Insgesamt ist die Ausstellung der Vier durch die Hängung der Bilder in unterschiedlichen Höhen und durch die Sujets beeinträchtigende Rahmen sehr unruhig gestaltet.

Die Ausstellung ist bis 20. April vor und während der Veranstaltungen in der „TriBühne“, Rathausallee 50, zu sehen.