Zum zweiten Mal richtet Bad Segeberg das „European Peoples’ Festival“ aus. Sportliche und kulturelle Höhepunkte sollen tausende von Besuchern in die Kreisstadt locken. Mittelpunkt ist das Europadorf in der Innenstadt.

Bad Segeberg. Europa trifft sich in Bad Segeberg. 600 Menschen aus 15 Ländern der Europäischen Union feiern eine Woche lang das „European Peoples’ Festival“. Am Sonntag, 19 Juli, geht’s los mit der europäischen Superparty in der Innenstadt, in den Sporthallen, am Großen Segeberger See, auf vielen Plätzen und Straßen. Und die ganze Stadt feiert mit: Die Organisatoren erwarten bis Sonntag, 26. Juli, Tausende von Einheimischen und viele Besucher von außerhalb.

Zweieinhalb Jahre haben sich die Segeberger auf das große Europafest vorbereitet. Ein extra dafür gegründeter Verein hat die Details ausgearbeitet, fast 100 Sponsoren aufgetrieben und alles so organisiert, dass sich die Gäste aus den anderen europäischen Ländern in der Kreisstadt wohlfühlen. Vor 22 Jahren wurde die Veranstaltung zur Verwirklichung des europäischen Gedankens unter dem Namen „European Peoples’ Festival“ ins Leben gerufen. Einmal im Jahr treffen sich die 14 Nationen mit jeweils einer 50-köpfigen Delegation für eine Woche in einer der Mitgliedsstädte. Es begann 1992 im belgischen Libramont, dann zog die Europa-Karawane weiter nach Schottland, Irland, Dänemark, Italien, Frankreich, Portugal, wieder nach Schottland, bevor sie 2001 erstmals in Bad Segeberg Station machte. „Damals“, so erinnert sich Torsten Schwartz, Vorstandsmitglied des Fördervereins, „war wirklich die ganze Stadt auf den Beinen.“ Damals war noch das inzwischen aufgelöste Stadt-Marketing für die Europafeier verantwortlich.

So soll es ab Sonntag wieder werden: Europa-Stimmung überall in Bad Segeberg. Die Ehre, das Fest für Deutschland ausrichten zu dürfen, verdankt Bad Segeberg übrigens der Stadt Frederikssund in Dänemark. Nachdem zunächst eine andere deutsche Stadt Gastgeber werden sollte, sich aber aus der Verantwortung schlich und absagte, erinnerten sich die Dänen, die selbst 1994 schon Gastgeber waren, an die auch dort bekannten Karl-May-Spiele und brachten die Kreisstadt ins Gespräch. Die Segeberger fanden die Idee großartig und griffen zu. Jetzt trifft sich der Europa-Tross also zum zweiten Mal am Fuße des Kalkberges.

Überall in der Stadt kommen die Teilnehmer zu meist sportlichen Wettkämpfen zusammen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf der Innenstadt: Täglich beginnt auf der Hauptbühne am Marktplatz ein Showprogramm mit Konzerten und Kulturprogrammen aus den beteiligten Ländern. Jeweils um 16 Uhr beginnt das Leben im Europäischen Dorf vor der Marienkirche. Jedes Land bekommt dort einen Stand, um mit nationalen Besonderheiten über die Heimat zu informieren. Auch in diesem Bereich gibt es im Dorf eine kleine Bühne für folkloristische Darbietungen.

Die Teilnehmer aus den Gastländern treffen am Sonnabend in Bad Segeberg ein und können gleich gemeinsam in einer Disco feiern. Diese Veranstaltung ist noch intern, aber am Sonntag, 20. Juli, geht es dann richtig los. Um 14 Uhr beginnt die Europa-Parade an der Rennkoppel und endet in der Innenstadt, wo auf der großen Bühne die Polizei Bigband Schleswig-Holstein ein Konzert gibt. Ab 19 Uhr singen und tanzen Gruppen aus Polen, Spanien und Italien, um 21.30 Uhr tritt die Kaltenkirchener Vokalband Soateba auf.

Die europäischen Gäste schlafen in den Klassenräumen der Dahlmannschule. Jeder Teilnehmer zahlt lediglich 40 Euro, alles andere wird vom Gastgeber, also dem Förderverein, übernommen. Die Stadt Bad Segeberg gibt einen Zuschuss, das meiste Geld jedoch stammt von den Sponsoren: Mehr als 200.000 Euro sind nötig, um das Europafest auf die Beine zu stellen.

Im kommenden Jahr treffen sich die Delegationen der 15 Länder übrigens in Polen. Dann ist auch Henstedt-Ulzburgs Partnergemeinde Wierzchowo beteiligt: Dort und im Nachbarort Zlocieniec findet das „European Peoples’ Festival“ statt.