Die Landesgartenschau 2011 eröffnet am 21. April, und damit auch der spektakuläre neue Stadtpark für Norderstedt

Norderstedt. "Was war hier? Verrostete Kräne, ein verfallenes Industriegebäude, ein Baggersee und darum ein Müllberg." Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote blickt zurück auf den Zustand des Geländes um den Stadtparksee vor drei Jahren, um klar zu machen, wie immens die Leistung derer ist, die aus dieser Substanz nun die Landesgartenschau geformt haben.

Wer jetzt zum Stadtparksee kommt, kann nicht anders, als beeindruckt zu sein. Norderstedt hat jetzt nicht nur eine Landesgartenschau, sondern auch einen spektakulären Stadtpark. Die Gartenschau ist mehr als ein Großereignis für ein halbes Jahr. Sie ist ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung", sagt Grote.

Am Donnerstag ist es endlich soweit: Die Tore des Parks und gleichsam des größten norddeutschen Gartenfestivals werden endlich für das Publikum geöffnet.

72 Hektar Gartenschau gilt es zu erkunden, in Feld-, Wald- und Seepark. Mehr als 30 große und kleine Gärten, Blumenschauen im runderneuerten Kulturwerk, einen 4000 Quadratmeter großen Strand, eine Open-Air-Bühne im Amphitheater-Stil und eine transparente Kirchenkuppel. Mehr als 1000 Veranstaltungen im Park und auf den Bühnen erwarten die Zuschauer in den 172 Tagen der Schau. Juliane Rumpf, Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, hat die Landesgartenschau bereits besucht und zeigte sich beeindruckt. "Es ist nicht nur eine tolle Gartenschau entstanden, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Menschen in der ganzen Region." Zudem sei das Großereignis ein wichtiger Motor für die Grüne Branche der Region und wichtig für die nachhaltige Natur- und Umweltbildung von Kindern und Erwachsenen. Alles Gründe für die Landesregierung, die junge Geschichte der Landesgartenschauen in Schleswig-Holstein fortzuschreiben. "Es wird eine dritte Schau geben. Wir rufen die Kommunen des Landes dazu auf, sich zu bewerben."

Gartenschau-Geschäftsführer Kai Jörg Evers wertete die Entscheidung der Landesregierung als Vertrauensbeweis für die Norderstedter Schau. Und Oberbürgermeister Grote fand ermunternde Worte für die Landesgartenschau-Austragungsorte in spe: "So billig wie über eine solche Schau kommt eine Stadt selten an Fördergelder heran."

Die Begeisterung der Norderstedter für die Gartenschau ist groß. Bis heute wurden bereits 5500 Dauerkarten für die Schau und 25 000 Tageskarten verkauft. Damit sich am Eröffnungstag möglichst viele Menschen einen ersten Eindruck von der Schau machen können, gibt es Sonderkonditionen. Wer ab 15 Uhr für einen Rundgang auf die Gartenschau kommt, zahlt nur fünf Euro Eintritt (Kinder können kostenlos rein).

Die offizielle Eröffnungsfeier ist allerdings schon um 11 Uhr. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird zu der Feier auf der Waldbühne vor der Sitzstufenanlage im Waldpark erwartet. Um 12 Uhr wird er die Gartenschau 2011 dann für eröffnet erklären. Um 13 Uhr folgt die Eröffnungsandacht von Gartenschau-Pastor Gunnar Urbach im "Himmelszelt", der Kirche der Gartenschau im Feldpark.

Tausende Eier werden für die "schönste Ostereiersuche des Nordens" versteckt

Das Eröffnungswochenende über die Osterfeiertage sei für das Team der Gartenschau dann schon so etwas wie ein Stresstest. Kai Jörg Evers: "Wir rechnen gleich zum Auftakt mit sehr vielen Zuschauern." Tausende Ostereier werden für die "schönste Ostereiersuche des Nordens" auf dem Gartenschaugelände versteckt. Die große Suche beginnt am Ostermontag um 13 Uhr im Norderstedter Arboretum. Auch ansonsten bietet das Osterprogramm der Schau besonders viel für die Kinder. Während ein nasser Osterhase und ein Mitmachprogramm in das Arriba-Strandbad im Seepark locken, können Kinder in der "KunstWerkstattNatur", dem Projekt des Landesgartenschau-Fördervereins, im Feldpark gemeinsam an riesigen Hühnern aus Lehm bauen. Die Künstlerin Doris Hiller wird den Bau anleiten und hat genügend Material dabei, um zahlreiche kleine Osternester aus Baumscheiben und Wildhölzern zu basteln.

Es gibt viele komische, musikalische und artistische Darbietungen

Auf den Bühnen des Geländes erwartet die Besucher ein pralles Kulturprogramm. "Der Sängerkrieg der Heidehasen" von Musikalé tobt auf der Bühne im Feldpark. Auf der Waldbühne treten der Kreutzer Chor Hamburg, die Swinging Ladies aus Norderstedt, das Sinfonische Blasorchester und die musikalischen Divisionen der Freiwilligen Feuerwehren aus Garstedt und Glashütte auf.

Zahlreiche Walking-Acts werden auf dem gesamten Gelände unterwegs sein: Komische, musikalische und artistische Darbietungen von mobilen Straßenmusikern, Hühnerdamen, Gartengeistern, Powerblumen und Stelzentänzern. Wer Besinnung und Gebet sucht: Im "Himmelszelt" lädt Pastor Gunnar Urbach zu Andachten, am Karfreitag und Ostersonntag jeweils um 12, 15, 17 und 18.30 Uhr, am Ostersonnabend auch um 20 Uhr und am Ostermontag um 15, 17 und 18.30 Uhr.