Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Mit 20 Veranstaltungen in den ersten 15 Tagen wird das neue Veranstaltungshaus eröffnet.

Norderstedt. Es bohrt und hämmert, sägt und wummert. Im Kulturwerk am See herrscht Hochbetrieb der Handwerker. Mehr als 50 Gesellen und Meister vieler Gewerke, dazu die Techniker der Mehrzwecksäle GmbH, unter deren Dach das Kulturwerk betrieben wird, führen derzeit Regie in Norderstedts neuem Veranstaltungszentrum neben dem künftigen Stadtpark. Am Freitag wird das Kulturwerk feierlich eröffnet, am Sonnabend startet ein 14-tägiges Eröffnungs-Fest mit 20 Veranstaltungen der Norderstedter Kulturträger, Konzerten, Theater und Lesungen, mit Stars und Sternchen.

"Wir werden pünktlich fertig", verspricht "TriBühne"-Geschäftsführer Rajas Thiele, unter dessen Verantwortung das Kulturwerk segelt, angesichts des momentanen Chaos'. Auch Künstler wie Cate Martin und Micha Holland, die am Montag, 19. März, 20 Uhr, als Duo "Cate's Leila" das Konzert "How The Light Gets in Silent Rock" geben, zeigen sich gelassen. "Wir freuen uns riesig, hier zu spielen", sagen die Sängerin und ihr Bassist. Beide singen und spielen auch Klavier und Gitarre.

Der Chor "Chorus Mind", der gerade den Status Kulturträger erhielt, ist schon nach der ersten Probe im großen Saal des Kulturwerks begeistert. "Das ist eine tolle Akustik, in der alle Stimmen zur Geltung kommen", sagt Chorleiter Martin Ziemsky. "Die Bühne ist toll, hier fühlen wir uns wohl", sagen die Sängerinnen und Sänger, die am Freitag, 23. März, ab 19 Uhr, beim Kulturträgerfest "Bühne frei!" mit 15 weiteren Kulturvereinen auf die Bühne gehen. Aufgrund der Top-Akustik hat der Chor auch schon einen Termin für ein eigenes Konzert im Herbst- und Winter-Programm gebucht.

Auch die Chorgemeinschaft Alster-Nord und der Kulturverein "Malimu" geben im Herbst Konzerte im Kulturwerk, die Amateurtheater Neues Theater Norderstedt, Pur und Life treten auf, und auch die "Music-Werkstatt" ist dabei. "Weitere Kulturträger werden sicher noch Termine im Herbst buchen", sagt Gabriele Richter, die als Kulturamtsleiterin für die Kulturträger und für das Abo-Programm zuständig ist.

"Wir werden 50 Prozent der Abo-Theater von der 'TriBühne' ins Kulturwerk ziehen", sagt Richter. Der große Saal wäre ideal für anspruchsvolle Kammerspiele, beispielsweise für das Stück "Als bliebe ich am Leben: Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel, September 1944 bis Januar 1945", in dem die Briefe des Widerstandskämpfers Helmuth James Graf von Moltke und seiner Ehefrau Freya gelesen werden (8. Januar 2013). Der kleine Saal, das Alfred-Stern-Studio, könne hervorragend für Kleinkunst wie Lesungen genutzt werden.

"Das Kulturwerk soll in erster Linie von den Kulturträgern bespielt werden", sagt Rajas Thiele, der das Haus als "Veranstaltungsstätte mit einem einzigartigen Ambiente in Schleswig-Holstein" sieht. Für die Kulturträger sei das Haus eine große Herausforderung und gleichzeitig eine Chance, die besondere Atmosphäre und Architektur des ehemaligen Kalksandstein-Werks für neue, kreative Formate zu nutzen.

Thieles Team arbeitet derzeit zu 70 Prozent im Kulturwerk. "Das geht auf Dauer nicht, zumal wir noch gar nicht richtig angefangen haben, aber für diese Saison bereits sehr gut gebucht sind", sagt Thiele. Freie Termine gäbe es noch in den Sommerferien. "Auch bei der Terminberatung sind wir kreativ", verspricht Thiele.

Das Programm der ersten neun Tage:

Sonnabend, 17., 14 bis 18 Uhr, und Sonntag, 18. März, 10 bis 18 Uhr: Die Kunstvereine "Malimu", Kunstkreis Norderstedt und Malstudio präsentieren ihre Arbeiten auf der "Kunstszene Norderstedt".

Sonnabend, 17. März, 19 Uhr: "Mozarts Reise nach Prag" - Ein Scherzo nach Eduard Mörike, begleitet von einem Drei-Gänge-Menü. Mit Barbara Kratz als Konstanze Mozart, als Mozart und in allen weiteren Rollen. Karten zu 65 Euro inklusive Menü und Getränke gibt es nur im Vorverkauf.

Sonntag, 18. März, 16 Uhr: Das Amateurtheater Life hat Premiere mit dem Kinder- und Jugendstück "Die wilden Hühner und die Liebe" von Cornelia Funke.

Sonntag, 18. März, 19 Uhr: Von der Leipziger Buchmesse ins Alfred-Stern-Studio im Kulturwerk - der israelische Schriftsteller Jehoschua Kenaz stellt auf Einladung des Kulturvereins Chaverim sein neustes Buch "Die Nachmittagsvorstellung" mit amüsanten, skurrilen und ernsten Geschichten aus Israel vor. Auf Deutsch liest der Schauspieler Ralf Hutter. Eintritt zwölf, ermäßigt sieben Euro.

Montag, 19. März, 20 Uhr: Das Duo "Cate's Leila" gibt unter dem Motto "How The Light Gets in Silent Rock" ein Konzert zwischen "leisem Exzess und lautstarker Entschlossenheit".

Dienstag, 20. März, 20 Uhr: Der Autor Wladimir Kaminer liest aus seinem Buch "Liebesgrüße aus Deutschland". Eintritt 14, 17 und 19 Euro.

Donnerstag, 22. März, 19 Uhr: Das Amateurtheater Pur spielt das Drama "Geschlossene Gesellschaft" von Jean-Paul Sartre. Eintritt sieben Euro.

Freitag, 23. März, 19 Uhr: Norderstedts Theater, Chöre, Orchester, Kunstvereine und internationalen Vereine präsentieren sich auf dem Kulturträgerfest "Bühne frei!". Eintritt frei.

Sonnabend, 24. März, ab 16 Uhr: Der "Music Star" präsentiert "Rock im Werk" mit den Bob Cats, Ray Bonneville, Jess Klein, Joseph Parsons und weiteren Musikern. Eintritt frei.

Sonntag, 25. März, 19.30 Uhr: "Finale International" - die Musikschule gibt ein Abschlusskonzert zum Tag der offenen Tür, der ab 14 Uhr nebenan im Musikschul-Kubus stattfindet.

Montag, 26. März, 20 Uhr: "Swing in Spring" mit der Bigband "Fishhead Horns". Eintritt neun, ermäßigt fünf Euro.

www.kulturwerk-am-see.de