Norderstedt. Im neuen Kulturwerk sollen Theateraufführungen und Konzerte auch für Menschen, die schwer hören können, zum Genuss werden. "Im neuen Gebäude wird eine Verstärkeranlage angeschlossen. Die Schallimpulse werden über eine Induktionsschleife frei von Nebengeräuschen in die Hörgeräte und Kopfhörer übertragen", sagt Reinhard Zahn, stellvertretender Vorsitzender des Norderstedter Seniorenbeirats.
Die Projektgruppe "Neue Hörkultur" im Seniorenbeirat hatte sich dafür eingesetzt und darauf hingewiesen, dass Barrierefreiheit nicht nur "Rollstuhlgängigkeit" bedeuten darf. Die "Planungsnorm DIN 18040-Barrierefreies Bauen, Teil 1, Öffentlich zugängliche Gebäude" schreibe ausdrücklich vor, dass Informationen durch sehen, hören oder fühlen wahrnehmbar gestaltet werden müssten. Ein Neubau, der diesen Anforderungen nicht genügt, dürfe nicht abgenommen werden.
"Als wir unser Anliegen vorgetragen haben, war die Geschäftsführung sofort bereit, alles vorzuhalten, was einen ungeschmälerten Genuss auch für den großen Personenkreis der Hörgeminderten möglich macht", sagt Zahn. Nun sollen das Kulturamt der Stadt und die Kulturvereine, die das Kulturwerk nutzen, mit dem entsprechenden Logo für induktives Hören auf den Service hinweisen.