Die umstrittene Luxusyacht “Merkur II“ der HSH Nordbank hat einen neuen Eigentümer. Politiker hatten immer wieder den Verkauf gefordert.

Kiel/Sylt/Hamburg. Jahrelang hatten Politiker aus Schleswig-Holstein und Hamburg den Verkauf gefordert - jetzt hat die umstrittene Luxusyacht MS "Merkur II" der HSH Nordbank einen neuen Eigentümer. "Wir haben acht Wochen lang intensiv verhandelt, dann war das Geschäft perfekt", sagt Sven Paulsen, Geschäftsführer der Adler-Schiffe GmbH auf Sylt . Zum Kaufpreis will er allerdings nichts sagen: "Darüber haben wir mit der HSH Nordbank Stillschweigen vereinbart".

Die "Merkur II" (Baujahr 1967) wurde jetzt in Kiel an das Sylter Unternehmen übergeben und soll künftig für Charterfahrten ab Sylt, Kiel und Hamburg eingesetzt werden. Die Tagesmiete des weißen Salonschiffs liegt bei etwa 4500 Euro.

Das knapp 30 Meter lange schwimmende Schmuckstück war bisher von der HSH Nordbank für exklusive Touren mit Bankkunden ab Helsinki, Oslo oder London genutzt worden. Kritik daran hatten Politiker verschiedener Parteien geübt - schließlich hing die Nordbank, die das Schiff für 390.000 Euro gekauft hatte, finanziell am Tropf des Staates. Trotzdem wurde die "Merkur II" Anfang 2009 für rund 250.000 Euro überholt und modernisiert. Die jährlichen Kosten beliefen sich nach Angaben der Bank auf etwa 150.000 Euro.