In Norddeutschland streiken heute Lokführer von acht Privatbahnen, auch der Metronom ist betroffen. Züge der Deutschen Bahn fahren.

Hamburg. Für viele Pendler in Norddeutschland beginnt die Woche mit Verzögerungen im Regionalverkehr. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigte am Sonntag Arbeitsniederlegungen ab Montagfrüh um 2.30 Uhr für insgesamt 24 Stunden an. In Norddeutschland streiken Lokführer der Eisenbahngesellschaften Metronom, AKN, Keolis Deutschland NL eurobahn, ODEG Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft, Nord-Ostsee-Bahn, Osthannoversche Eisenbahn und Ostseeland Verkehr GmbH (OLA). Norddeutschland sei wegen der acht dort agierenden Privatbahnen von Streiks stark betroffen, sagte der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber. Die AKN rechnet mit schwerwiegenderen Folgen als bei vorhergehenden Streiks. Die Gewerkschaft empfahl den betroffenen Fahrgästen, auf die Züge der Deutschen Bahn umzusteigen.

Bei der Deutschen Bahn wird nicht gestreikt, da mit ihr die Gespräche über einen bundesweit gültigen Tarifvertrag sowie Lohnerhöhungen wieder aufgenommen wurden. Mit den Privatbahnen dauert die Auseinandersetzung dagegen an. Sie hatten die Gespräche mit der GDL über einen Flächentarifvertrag für gescheitert erklärt und peilen nun Einzelabschlüsse für jedes Unternehmen mit den Gewerkschaften an. Die GDL will aber einen bundesweiten Tarifvertrag für alle 26.000 Lokführer im Fern-, Nah- und Güterverkehr. Sie dringt zudem auf Regelungen für Lokführer bei einem Betreiberwechsel, etwa wenn die DB Aufträge für den Nahverkehr an private Konkurrenten verliert. „Die Sturheit der Arbeitgeber führt dazu, dass der Tarifkonflikt erneut auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden muss“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. (dpa/dapd/abendblatt.de)