Der Streik hat Auswirkungen auf Hamburg-Pendler: Betroffen sind unter anderem der Metronom und die stark frequentierten AKN-Linien A1, A2, A3.

Hamburg. Die Fahrgäste privater Bahnunternehmen wie AKN, Metronom und der Nord-Ostsee-Bahn müssen den ganzen Tag über mit Zugausfällen rechnen. Der Streik der Lokführer begann um 2.30 Uhr. Er solle 24 Stunden dauern, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL).

Bei der AKN seien alle drei Linien betroffen: Die Linie A1 von Hamburg nach Neumünster, die A2 von Norderstedt Mitte nach Ulzburg Süd sowie die A3 von Ulzburg Süd nach Elmshorn führen nur noch stündlich, sagte ein Sprecher der AKN. Normalerweise seien die Züge im 10- beziehungsweise 20-Minuten-Takt unterwegs. "Aufgrund des Streiks musste der Fahrplan erheblich ausgedünnt werden. Tausende Pendler, darunter Berufstätige, Schüler und Studenten sind betroffen“, sagte der AKN-Sprecher.

Bei der Nord-Ostsee-Bahn seien die Strecken von Kiel nach Husum, von Kiel nach Eckernförde, von Heide nach Itzehoe und von Hamburg nach Westerland/Sylt betroffen, sagte eine Sprecherin. "Wir versuchen den Verkehr mit Bussen so gut es geht aufrecht zu erhalten.“ Doch auf der Strecke nach Sylt sei dies nicht möglich – dort gibt es nur einen Schienendamm.

Am Montagmorgen hätten bis 6.30 Uhr rund 50 Lokführer von insgesamt acht bestreikten Bahnbetriebe ihre Arbeit niedergelegt, sagte ein Sprecher der GDL. Bestreikt werden AKN, metronom, eurobahn, Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft, Nord-Ostsee-Bahn, Osthannoversche Eisenbahn, Ostseeland Verkehr und WestfalenBahn.

Die Gewerkschaft empfahl den betroffenen Fahrgästen, auf die Züge der Deutschen Bahn umzusteigen. Diese wird nicht gestreikt, da mit ihr die Gespräche über einen bundesweit gültigen Tarifvertrag sowie Lohnerhöhungen wieder aufgenommen wurden. Mit den Privatbahnen dauert die Auseinandersetzung dagegen an. Sie hatten die Gespräche mit der GDL über einen Flächentarifvertrag für gescheitert erklärt und peilen nun Einzelabschlüsse für jedes Unternehmen mit den Gewerkschaften an.

Die GDL will aber einen bundesweiten Tarifvertrag für alle 26.000 Lokführer im Fern-, Nah- und Güterverkehr. Sie dringt zudem auf Regelungen für Lokführer bei einem Betreiberwechsel, etwa wenn die DB Aufträge für den Nahverkehr an private Konkurrenten verliert. "Die Sturheit der Arbeitgeber führt dazu, dass der Tarifkonflikt erneut auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden muss“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. (dpa)