Die Polizei Hannover will das soziale Netzwerk für Ermittlungen nutzen. Sie soll bundesweit die erste Polizeibehörde mit einem Facebookauftritt sein.
Hannover. Die Polizei Hannover sucht seit vier Monaten vergeblich nach einer vermissten jungen Frau – jetzt soll das soziale Netzwerk Facebook helfen. Die Ermittler hätten Hinweise darauf, dass die Vermisste zahlreiche Internetkontakte hatte, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Daher fahnde die Polizei nun nach möglichen Internet-Freunden der 20-Jährigen, die Hinweise zum Verschwinden der türkischstämmigen Frau geben könnten. Die Polizeidirektion Hannover ist nach eigenen Recherchen bundesweit die erste Polizeibehörde mit einem Facebookauftritt. Die Nutzung des sozialen Netzwerkes sei zunächst als Modellversuch für sechs Monate angelegt, erklärte Hannovers Polizeipräsident Uwe Binias am Donnerstag. Auf der Kommunikationsplattform sollen aber ausschließlich Mitteilungen wie Zeugenaufrufe verbreitet werden.
Die junge Frau aus Burgwedel bei Hannover wird seit Mitte Oktober 2010 vermisst. Mehrere Suchaktionen in einem Waldgebiet bei Großburgwedel blieben trotz Einsatzes von Hubschraubern und Spürhunden erfolglos. In dem Wald war das Handy der Vermissten gefunden worden. Vor gut zwei Monaten war bereits ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Bei der Auswertung von Dateien auf dem Computer der Vermissten hatten sich Hinweise auf eine Verbindung der beiden ergeben. Der Tatverdacht gegen den 29-Jährigen hatte sich aber nicht erhärtet und der Mann wurde wieder freigelassen.