Nachfrage nach außerbörslichen Anteilen am weltgrößten Onlinenetzwerk übertrifft das Angebot
New York. Facebook macht Investoren euphorisch: Die US-Großbank Goldman Sachs findet reißenden Absatz für außerbörsliche Facebook-Anteile. Das Haus habe Anfragen für Beteiligungen im Gesamtvolumen von "einigen Milliarden Dollar" erhalten, berichtete das "Wall Street Journal".
Damit übertrifft die Nachfrage bei Weitem das Angebot. Die Bank sammelt lediglich 1,5 Milliarden Dollar zur Investition in das Jungunternehmen ein. Das starke Interesse dürfte den Wert des sozialen Netzwerks weiter in die Höhe treiben. Jüngste Investitionen von Goldman und einer russischen Firma haben ihn bereits auf 50 Milliarden Dollar schnellen lassen. Damit ist die kalifornische Firma rein rechnerisch mehr wert als die Deutsche Telekom oder Ebay. Die rasante Entwicklung erinnert an die Anlageblase aus der Zeit der New Economy, die Anfang des Jahrtausends zerplatzte.
Ministerin Ilse Aigner rät zur Zurückhaltung bei Facebook-Nutzung
Die Anleger sollen jeweils mindestens zwei Millionen Dollar investieren und sich verpflichten, nicht vor 2013 zu verkaufen. Zum gigantischen Interesse hatte die US-Bank wohl auch selbst beigetragen. Schließlich ist Goldman selbst seit Kurzem mit 450 Millionen Dollar an dem Erfolgsunternehmen beteiligt. Auch von einem Börsengang, über den seit Langem spekuliert wird, würde die Bank wohl profitieren.
Unterdessen hat Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) erneut vor der Nutzung des bei jungen Nutzern beliebten Onlinenetzwerks gewarnt. "Ich rate bei der Veröffentlichung persönlicher Daten im Internet grundsätzlich zur Zurückhaltung", sagte Aigner dem "Tagesspiegel". Dies gelte besonders bei Facebook. Das US-Unternehmen mit weltweit mehr als 500 Millionen Nutzern habe "den Schutz der Privatsphäre bisher nicht besonders ernst genommen".