DGB-Nord präsentiert Ausbildungsreport für Hotels und Gaststätten. Die Bedingungen für Azubis sind danach verheerend und rechtswidrig.

Kiel. Diese Bilanz ist alarmierend: Auszubildende in den Hotels und Gaststätten in Schleswig-Holstein leiden unter langer Wochenarbeitszeit, vielen Überstunden und schlechter Bezahlung. Dies ergab ein Landes-Ausbildungsreport, den der DGB-Nord am Montag in Kiel vorgestellt hat. Demnach bekommen 48 Prozent der Azubis in Hotels und Gaststätten keinen Überstundenausgleich. In anderen Branchen sind es nur 19 Prozent. 63 Prozent der Hotel- und Gaststätten-Azubis arbeiten mehr als 40 Stunden in der Woche, während es in anderen Bereichen nur 20 Prozent sind. Zudem wird fast jeder zweite Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst.

Diese Zahlen müssten die Kammern und die Landesregierung auf den Plan rufen, sagte DGB-Nord-Vize Ingo Schlüter. Die Ergebnisse seien dramatisch. Da viele Auszubildende noch minderjährig seien, werde mit den festgestellten Missständen, zum Teil erheblich gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz verstoßen, sagte Schlüter. Die Bedingungen schreckten zudem Jugendliche ab: Viele Ausbildungsplätze im Hotel- und Gaststättengewerbe blieben unbesetzt. Der Tourismus sei so wichtig für das Land, dass er nicht unter die Räder kommen dürfe, sagte Schlüter.