Die Gemeinden, die von dem Ausbau der Bahnstrecke Lübeck-Puttgarden betroffen sind, haben als Alternative die “Trasse X“ vorgeschlagen.
Eutin. Der Kreis Ostholstein fordert die Landesplanungsbehörde auf, die Vorstellungen der betroffenen Gemeinden für den Ausbau der Bahnstrecke Lübeck-Puttgarden als ernsthafte Alternative zu prüfen. Diese sogenannte "Trasse X" würde die Lärmbelastung deutlich reduzieren, sagte Landrat Reinhard Sager (CDU) nach der Vorstellung der vom Kreis in Auftrag gegebenen Betroffenheitsanalyse am Dienstag in Eutin. Die Deutsche Bahn plant den Ausbau der Bahnstrecke als Schienenhinterlandanbindung für die geplante feste Fehmarnbeltquerung . Dadurch könnten bis zu 136 Züge täglich durch die Ferienorte an der Lübecker Bucht rollen.
Der Kreis hatte im März ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin sollte geprüft werden, welche Auswirkungen die verschiedenen Trassenvarianten auf die Gemeinden und ihre Bürger haben würden. Die Deutsche Bahn favorisiert aus Kostengründen den Ausbau der bestehenden Bahnstrecke von Lübeck nach Puttgarden. Die führt unmittelbar an mehreren Tourismusorten mit zusammen mehr als 300 000 Übernachtungen pro Jahr an der inneren Lübecker Bucht vorbei.
Der erwartete Verkehrszuwachs auf bis zu 78 Güterzüge und 58 Personenzüge pro Tag würde in den betroffenen Gemeinden zu einem Verlust von bis zu 450 Vollzeitarbeitsplätzen führen, heißt es in der Analyse. Außerdem wäre eine Wertschöpfung im Beherbergungswesen von insgesamt bis zu 8,6 Millionen Euro jährlich bedroht. Bei der von den Gemeinden vorgeschlagenen "Trasse X“ dagegen würde das Bedrohungspotenzial für Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Tourismus deutlich geringer, heißt es in dem Gutachten weiter. „Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Vorschläge der Gemeinden zur Trassenführung im Raumordnungsverfahren Berücksichtigung finden“, sagte Sager.