Die Ermittler haben die Vernehmungen aller 39 Jugendlichen aus “ Haus Silbermöwe“ abgeschlossen. Jetzt werden Widersprüche deutlich.

Osnabrück. Die Ermittlungen zu den Missbrauchsfällen auf der Insel Ameland sind noch nicht abgeschlossen, denn die Polizei will die Jugendlichen nochmals vernehmen. Bei der Auswertung der Verhöre hätten sich Widersprüche zu Tatzeiten und Tatbeteiligungen ergeben, die nun aufgeklärt werden müssten, sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft Alexander Retemeyer und bestätigte damit einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Sonnabend. Letzte Woche hatten die Ermittler die Vernehmungen aller 39 Jugendlichen abgeschlossen, die in dem Schlafsaal im „Haus Silbermöwe“ untergebracht waren. Im Juli soll es bei einer Ferienfreizeit des Stadtsportbundes Osnabrück zu sexuellen Missbrauchsfällen unter den Jugendlichen gekommen sein. Acht Jugendliche gelten als Opfer, acht als Tatverdächtige. Zwei Jungs, die zu den Opfern gehören, sind offenbar später selber zu Tätern geworden.

Nach wie vor gebe es Hinweise darauf, dass einige der Betreuer zwar von den Vorgängen gewusst, aber nicht reagiert hätten, sagte Retemeyer. Konkrete Ermittlungen gegen die Aufsichtspersonen gebe es aber noch nicht. Erst müsse der Sachverhalt anhand der Aussagen der Jugendlichen abgeklärt werden.