Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki soll Uni-Präsident Dominiak falsch informiert haben.
Wien/Lübeck. Der Präsident der Lübecker Universität, Prof. Peter Dominiak, bestreitet, dass der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki ihn in einem Telefonat zur damals drohenden Schließung der Medizinischen Fakultät in Lübeck beruhigt hätte. Dies sagte er einem Redakteur des „Schleswig-Holstein Magazins“ des NDR Fernsehens in einem Interview in Wien, das am Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte. Kubicki hatte Dominiak nach eigener Darstellung gesagt: „Vertrauen Sie mir! (Ministerpräsident) Peter Harry Carstensen und ich bekommen das hin. Aber lassen auch Sie nicht mit den Demonstrationen nach. Das hilft uns in Berlin.“
In dem Interview des „Schleswig-Holstein Magazins“ sagte Dominiak: „Ich wollte ihn (Kubicki) sprechen, weil er in einem Zeitungsinterview gesagt hatte, die Uniklinik müsse privatisiert werden, in Lübeck fallen die Studienplätze weg. (...) Dann hat er mich gefragt, ob ich ihm vertraue. Das habe ich weder mit Ja noch mit Nein beantwortet. Und er hat gesagt, man hätte mit der Uni Lübeck etwas Großes vor. Was, das hat er mit nicht gesagt. Und einen Monat später habe ich erfahren, dass die Uni Lübeck geschlossen werden soll, und wenn ich zynisch bin, kann ich nur sagen: Wenn das das Große war, das er mir damals versprochen hat, dann kann ich darüber nur lachen, das ist wirklich ein Unsinn!“
Die Ankündigung der schwarz-gelben Koalition in Kiel, aus Sparzwang das Medizinstudium in Lübeck zu schließen, hatte Ende Mai vehemente Proteste ausgelöst. Mit Hilfe des Bundes kann das Medizinstudium mittlerweile bestehen bleiben.