Ob und wann der neue Landtag gebaut wird, steht wegen der vielen Proteste gegen das 45-Millionen-Euro-Projekt allerdings noch nicht fest.

Hannover. Der umstrittene Landtagsneubau in Hannover hat eine erste Hürde genommen: Dem Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs wurde nach Prüfung durch das staatliche Baumanagement die Machbarkeit bescheinigt, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Der Entwurf des Kölner Architekten Eun Young Yi ist nach Ansicht der Prüfer der beste unter den drei Erstplatzierten des Wettbewerbs.

Ob und wann der neue Landtag gebaut wird, steht wegen der vielfältigen Proteste gegen das 45-Millionen-Euro-Projekt allerdings noch nicht fest. Der marode Plenarsaal von 1962 soll durch einen Neubau ersetzt werden. Gegner halten dies in Zeiten knapper Kassen für verzichtbar.

Untersucht wurde unter anderem, ob der Entwurf im veranschlagten Kostenrahmen bleibt und sich in der vorgesehenen Zeit umsetzen lässt. Zunächst muss nun die Vergabekammer über das Verfahren entscheiden, was der Gewinner eines bereits 2002 durchgeführten Architektenwettbewerbs angestrengt hat, erklärte das Finanzministerium. Bereits damals waren Planungen für einen Neubau angelaufen, die später fallengelassen wurden.

Unabhängig vom grünen Licht des staatlichen Baumanagements will Landtagspräsident Hermann Dinkla (CDU) das Projekt einer externen Machbarkeitsstudie unterziehen. Fachleute sollen in den nächsten Monaten sicherstellen, dass der Neubau nicht teurer wird als vorgesehen.

Seit längerem protestiert eine Bürgerinitiative gegen den Neubau, obwohl sich die Mehrheit des Parlaments dafür ausgesprochen hatte. Außerdem wurde ein Volksbegehren gegen den Abriss beantragt. Auch hat die Witwe des Landtagsarchitekten von 1962, Eva Oesterlen, angekündigt, gegen einen Abriss klagen zu wollen. Vor allem Denkmalschützer stellen sich gegen einen Abriss des Plenarsaals aus den Nachkriegsjahren.